Wirtschaft

dm-Gründer Götz Werner ist tot – Trauer um 78-Jährigen

Der Gründer der Drogeriemarktkette dm, Götz Werner, starb im Alter von 78 Jahren. Das gab das Unternehmen am Dienst in Karlsruhe bekannt.

Rene Findenig
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Götz Werner ist tot.
Götz Werner ist tot.
Andy Ridder / Visum / picturedesk.com

Götz Werner starb am Dienstag im Alter von 78 Jahren. Werner schuf eine der bekanntesten Drogeriemarktketten – dm ist in 14 Ländern Europas vertreten und beschäftigt über 65.000 Mitarbeiter. Wie seine Familie am Dienstag bekannt gab, hatten Werners Kräfte allerdings über die zurückliegenden Monate nachgelassen, bis er – so sein Sohn Christoph Werner, Vorsitzender der Geschäftsleitung – friedlich verstorben sei. 

Werner wurde in eine Drogistenfamilie hineingeboren und war selbst ein absoluter Familienmensch. Neben Werners ältestem Sohn Christoph als dm-Vorsitzender der Geschäftsführung hatte er noch sechs weitere Kinder. Götz Werner lernte sein Handwerk ebenso von klein auf: Nach einer Drogistenlehre und Jobs in mehreren Unternehmen stieg er erst in das elterliche Drogeriegeschäft und dann bei einer Karlsruher Großdrogerie ein. Seine Ideen fanden damals allerdings wenig Beachtung.

"Dass er die Vollendung dieser Idee nicht mehr erleben würde, war ihm stets bewusst"

Werner hatte den Plan, ein Discounter-Prinzip umzusetzen, das allerdings eine umfassende Kunden-Beratung biete. Als sein Arbeitgeber seine Vorschläge vom Tisch wischte, machte sich Werner selbstständig und gründete 1973 die erste "dm"-Drogerie. Damals reichte das Geld gerade einmal für eine zweite Filiale – Wegbegleiter erklärten, Werner sei damals "der totalen Erschöpfung" sehr nahe gewesen. 1976 folgte die Expansion nach Österreich, Chef wurde hierzulande Werners früherer Ruderpartner Günter Bauer. Nur zwei Jahre später zählte dm bereits 100 Filialen.

2008 zog sich Werner aus der Geschäftsführung zurück und wurde Aufsichtsrat. Bis heute gilt Werner höchster Respekt für sein Führungskonzept: Statt Anweisungen gab es Dialoge, er scheute auch nicht davor zurück, Neues auszuprobieren, und die Filialen bekamen teils freie Hand bei Personal- und Produktauswahl. Von Mitarbeitern sprach Werner nie als "Kostenpunkt", sondern als "Kreativposten" mit Einkommen und er wurde mehrfach für sein Ausbildungskonzept ausgezeichnet, das Lehrlinge mit allen Facetten des Unternehmens vertraut machte.

Werners letzter Wunsch – jener nach einem bedingungslosen Grundeinkommen –, den er seit 2005 verfolgte, erfüllte sich indes nicht. "Dass er die Vollendung dieser Idee nicht mehr erleben würde, war ihm stets bewusst", hieß es am Dienstag.

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