Österreich

"Wir saufen um die Wette, vergiss das nicht"

Der Arzt Eduard L. soll seine Kinder jahrelang misshandelt haben. Ein Video zeigt, wie er sie zum Alkoholkonsum verleitet haben soll.

Heute Redaktion
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"Schau her, Papa. Ich fall gleich um", ruft das kleine Mädchen und kann sich kaum auf dem Stuhl halten. Danach greift es nach einer Dose Bier und füllt ein hohes Schnapsglas mit Bier und trinkt es in wenigen Zügen aus. Ebenfalls am Tisch sitzen der kleine Bruder und die Schwester des Mädchens.

Gefilmt haben soll die verstörenden Szenen der Vater der Kinder. Eduard L., ein Mediziner aus der Oststeiermark, steht seit März in der Neuauflage seines Prozesses vor Gericht. Er soll sich einen Schraubenzieher in den Bauch gerammt haben, den eines der Mädchen herausziehen musste.

"Spritzte meiner Schwester Morphium"

"Mit 18 Jahren gab er mir hochdosiertes Morphium, so wurde ich abhängig", so seine nun 24 Jahre alte Tochter Miriam am Mittwoch in einer Aussendung. "Er spritzte meiner Schwester Benzodiazepine und Morphium und brachte sie in schwere Abhängigkeit. Ihren kalten Entzug ließ er unbehandelt."

Der Mann streitet sämtliche Vorwürfe ab. Im ersten Verfahren wurde er freigesprochen, seine Kinder rechnen mit dem zweiten Urteil am Freitag. Offiziell sollte es erst am 17. Juli fallen.

Parlamentarische Anfrage

Nach dem ersten Freispruch hatten die jungen Erwachsenen Strafanzeige gegen den Richter Andreas Rom erstattet. Sie sagen, er habe belastende Zeugen und Beweismittel nicht zugelassen. "Nach 17 Monaten bekamen wir die lapidare Mitteilung von der Staatsanwaltschaft, dass 'kein Anfangsverdacht' bestünde", schildert Miriam.

Hannes Jarolim, Justizsprecher der SPÖ, hat eine parlamentarische Anfrage zu diesem Thema an Justizminister Clemens Jabloner eingebracht. Für Eduard L. gilt die Unschuldsvermutung.

Derzeit läuft eine Crowdfunding-Aktion für einen Film über die Geschichte der Kinder.

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