Politik

Dönmez (ÖVP) twittert sexistisch über Politikerin

ÖVP-Abgeordneter Efgani Dönmez sieht sich nach einem sexistischen Tweet über eine deutsche Politikerin mit Rücktrittsforderungen konfrontiert.

Heute Redaktion
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Ein mitternächtlicher Tweet bringt den ÖVP-Nationalratsabgeordneten Efgani Dönmez derzeit in Bedrängnis. Darin äußert er sich beleidigend und sexistisch über die deutsche Staatssekretärin Sawsan Chebli.

Alles begann mit dem Tweet des deutschen Aktivisten Ali Utlu, der sich über einen Aussage Cheblis zu den Ausschreitungen in Chemnitz wunderte: "Immer wieder gelingt es ihr, nicht die richtigen Formulierungen zu finden, immer wieder muss sie zurückrudern. Wie konnte sie jemals Staatssekretärin werden?"

Dönmez fühlte sich bemüßigt, am Samstag kurz nach Mitternacht auf die Frage zu antworten. "Schau dir mal ihre Knie an, vielleicht findest du da eine Antwort", schrieb er. Er versah den Satz zudem mit einem zwinkernden Smiley.

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Shitstorm

Andere Twitter-User fanden das weniger lustig. Sie interpretierten die Aussage so: Dönmez meine entweder, dass Chebli wegen ihres Aussehens in diese Position gekommen ist, oder wegen sexuellen Gefälligkeiten.

"Was will uns der ÖVP-Abgeordnete Efgani Dönmez sagen? Dass SPD Staatssekretärin Sawsan Chebli nur deshalb ihren Job bekommen hat, weil Männer wie er sie geil finden?", fragt sich unter anderem auch Falter-Chefredakteur Florian Klenk.

Soll Tweet löschen

Selbst der Aktivist, der die Frage stellte, bat Dönmez inzwischen den Tweet zu löschen. Er hatte Dönmez' Satz zwar zunächst "geliked", schrieb ihm aber dann: "Ich würde dich bitten diesen Tweet zu löschen. Mein Eingangstweet bietet keine sexistische Interpretation, sondern stellt eine Fachkompetenz Frage"

Erst Rechtfertigung

Dönmez selbst reagierte zunächst auf Twitter auf die Kritik und versuchte, seine Aussage zu rechtfertigen. Es sei niemals seine Absicht gewesen, Chebli wegen ihres Geschlechts oder politischen Parteizugehörigkeit zu diffamieren, "wenn dies so aufgefasst wurde, entschuldige ich mich aufrichtig dafür". Und: "Frau Chebli unterstützt mit ihrer Art der Politik (SPD) seit Jahren direkt und indirekt reaktionäre Muslimverbände. Welches Frauenbild da vertreten wird, brauche ich nicht näher zu erläutern. Nicht die Herkunft oder das Geschlecht steht zur Diskussion, sondern die Einstellung"

Dann Entschuldigung

Als es zu den empörten Reaktionen auch Rücktrittsforderungen hangelte, entschuldigte sich Dönmez noch einmal. Er habe im Nachhinein - aufgrund der ausgelösten Diskussionen - erkannt, dass er Frau Chebli herabgewürdigt habe. "Das war ein Moment der Schwäche, absolut falsch von mir und dafür entschuldige ich mich bei ihr aufrichtig und bei allen, die sich dadurch verletzt fühlen."

(red)