Politik

Doskozil: "Habe keine Zeit für SP-interne Spielchen"

SP-Chefin Rendi-Wagner und Wiens Bürgermeister Michael Ludwig kritisierten seine Aufsperr-Pläne hart. Nun kontert Hans Peter Doskozil in "Heute".

Heute Redaktion
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Pamela Rendi-Wagner kritisierte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil scharf.
Pamela Rendi-Wagner kritisierte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil scharf.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Freitagabend ging SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner in der ZiB 2 hart mit ihrem Landeshauptmann Hans Peter Doskozil ins Gericht. Er gehe mit dem Beenden des Lockdowns ein zu großes Risiko ein, diagnostizierte die Virologin im TV. Letztlich werde Doskozil die Frage zu beantworten haben, ob er den Burgenländern die notwendige intensivmedizinsche Betreuung garantieren könne, wenn diese sie benötigen würden. 

Ludwig: "Anderer Weg"

Am Samstag legte Wiens Bürgermeister Michael Ludwig nach: "Ich habe mich für einen anderen Weg entschieden, weil mir die Gesundheit der Menschen das Wichtigste ist", so der SP-Stadtchef. Die Kritik seiner Parteifreunde prallt an Doskozil ab. Zu "Heute" sagt der mit absoluter Mehrheit regierende Landeschef: "Wir haben den Weg leicht verändert, aber das Ziel ist gleich geblieben – die Inzidenz nachhaltig niedrig zu halten und damit die Spitäler zu entlasten."

"Parteipolitische Profilierungsversuche"

Angesichts der stabilen Lage im Burgenland (34 Neuinfektionen am Samstag, niedrigste 7-Tages-Inzidenz Österreichs) verteidigt er die Öffnungsschritte unter strengen Begleitmaßnahmen: "Das Instrument des Lockdowns ist stumpf geworden – das sage nicht ich, sondern ein Experte wie Günter Weiss", so Doskozil.

"Das oberste Ziel muss es sein, endlich eine sichere und streng begleitete Alternative zum Lockdown zu finden."

Zu den ungewöhnlich deutlichen Worten seiner Vorsitzenden sagt er: "Man muss über diese verschiedenen Wege zum gleichen Ziel reden können. Aber eines darf die Corona-Politik sicher nicht sein: ein Spielfeld für parteipolitische Profilierungsversuche. Jeder, der das macht, ob öffentlich oder sonst wo, wird nur schwer seiner wirklichen Verantwortung für die Menschen im Land gerecht werden können." Auch eine Spitze kann er sich nicht verkneifen: Der Platz der Sozialdemokratie müsse laut Doskozil "an der Seite derer sein, die unter den Verhältnissen leiden. Und nicht an der Seite jener, die die Krise aufgrund ihrer privilegierten Situation besonders gut aushalten".

"Keine Zeit für diese Spielchen"

Nachsatz: "SPÖ-interne Spielchen interessieren mich in der jetzigen Situation genau null, ich habe auch keine Zeit dafür. Das oberste Ziel muss es sein, endlich eine sichere und streng begleitete Alternative zum Lockdown zu finden." Mit Wiens Bürgermeister Michael Ludwig habe er sich telefonisch lange unterhalten: "Wir sind uns einig: Ich habe die Verantwortung für das Krisenmanagement im Burgenland. Meine Aufgabe ist es, gemeinsam mit Experten und Medizinern die beste Lösung für die Burgenländerinnen und Burgenländern zu finden."

VP-Gesundheitssprecherin Gaby Schwarz
VP-Gesundheitssprecherin Gaby Schwarz
Parlamentsdirektion/Thomas Topf

VP: "Rendi soll für Ordnung sorgen"

Kritisch beäugt wird die rote Auseinandersetzung in der Pandemie auch bei der ÖVP. Vize-Generalsekretärin und Gesundheitssprecherin Gaby Schwarz zürnte am Samstag: "SPÖ-Chefin Rendi-Wagner ist gefordert, im Sinne der Pandemiebekämpfung sowie der Gesundheit der Österreicherinnen und Österreicher endlich für Ordnung und eine einheitliche Linie in ihrer Partei zu sorgen." Sie ist der Meinung: "Anstatt sich tagtäglich mit innerparteilichen Machtkämpfen zu beschäftigen, sollte sich die SPÖ lieber am Kraftakt der Bundesregierung beteiligen, jene eine Million Impfdosen zu verimpfen, die wir dem großen Engagement von Bundeskanzler Kurz im Brüssel zu verdanken haben."

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