Politik

Doskozil: SPÖ braucht keinen "Messias"

Heute Redaktion
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Hans Peter Doskozil (SP) ist seit gestern neuer Landeschef im Burgenland. Mit "Heute" sprach er über seine Ziele im neuen Amt und warum der Bundes-SP mit ihm kein neuer "Balkon-Muppet" droht.

"Es lebe das Burgenland!" So verabschiedete sich Hans Niessl (67) gestern nach 18 Jahren als burgenländischer Landeshauptmann in einem Festakt vom Landtag. Zahlreiche Freunde und Wegbegleiter, darunter Ex-Bundespräsident Fischer und SP-Chefin Rendi-Wagner, nutzten dabei die Gelegenheit, dem scheidenden Landeschef Adieu zu sagen.

Niessl Nachfolger als Landeschef ist sein politischer Ziehsohn Hans Peter Doskozil (48). 20 der 33 Landtagsabgeordneten wählten ihn ins neue Amt. Doskozil ist in der Vergangenheit schon öfter mit klaren Aussagen aufgefallen, die bei der Bundes-SP nicht auf viel Gegenliebe gestoßen sind.

Erste Amtshandlung

Zuletzt hat er etwa die Sicherungshaft auch für Inländer ins Spiel gebracht. Im -Gespräch verneint der Burgenländer aber, dass er jetzt der neue "Balkon-Muppet" der Bundes-SP werde. Zwar werde er auch weiterhin "emotionale Themen unerschrocken ansprechen". Die SPÖ sei aber auch "keine Einheitspartei, die das denkt und sagt, was ein Messias vorgibt".

Als erste Amtshandlung geht es für ihn am Montag nach Wien zur Angelobung bei Bundespräsident Van der Bellen. Danach wolle er Niessls "Erfolgskurs" weiterführen – auch mit einem neuen Pflegekonzept für das Burgenland. Was unterscheidet ihn dann von Niessl? "Die Austria-Fahne im Büro werde ich definitiv durch eine Rapid-Fahne ersetzen."

Kam Rendi zu spät?

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Aufmerksamen Beobachtern fiel am Donnerstag auf, dass SP-Chefin Pamela Rendi-Wagner zu Beginn der Verabschiedung von Hans Niessl zu fehlen schien. Falscher Alarm, wie sich später herausstellte. Rendi war zwar nicht von Anfang an im Festsaal, verabschiedete sich aber "selbstverständlich" persönlich von Niessl.