Burgenland

Doskozil will noch vor Ostern jeden Burgenländer testen

Im Burgenland setzt man vor den Feiertagen auf ein groß angelegtes "Osterscreening". Unklar ist, ob der Lockdown noch weiter verlängert wird. 

Jochen Dobnik
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Noch ist unklar, ob Burgenlands Landeschef <strong>Hans Peter Doskozil</strong> dem Vorschlag Wien (im Bild: Bgm. <strong>Michael Ludwig</strong>) folgt.
Noch ist unklar, ob Burgenlands Landeschef Hans Peter Doskozil dem Vorschlag Wien (im Bild: Bgm. Michael Ludwig) folgt.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Im Osten Österreichs wird das öffentliche Lebens an Ostern heruntergefahren, alle nicht versorgungsnotwendigen Geschäfte werden geschlossen. Im Burgenland geht man sogar noch einen Schritt weiter: mit dem "Osterscreening", der bisher größten Corona-Testaktion. Ob man, ähnlich wie Wien, den Oster-Lockdown ebenfalls bis 11. April verlängern wird, ist noch fraglich.

300.000 "Spucktests" über die Gemeinden ausgerollt

"Wir warten noch zu, wie sich die Zahlen entwickeln", erklärt Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil bei einer Pressekonferenz. Entscheidend sei auch, wie sich die benachbarten Bundesländer entscheiden. Nur ein abgestimmtes Vorgehen sei zielführend. "Es bringt wenig, wenn nur wir den Lockdown verlängern, und die Südburgenländer in die Steiermark bzw. die Nordburgenländer nach Niederösterreich zum Einkaufen fahren."

Fix ist hingegen, dass man im Burgenland noch vor Ostern eine groß angelegte Test-Offensive startet. Alle Burgenländer bekommen die Möglichkeit, sich mit einfach durchführbaren Gratis-"Spucktests" selbst auf Covid-19 zu testen. Insgesamt sollen 300.000 Testkits über die Gemeinden ausgerollt werden.

"Sie tragen dazu bei, dass wir alle gemeinsam diese Pandemie schneller hinter uns bringen und wieder zu unserem gewohnten Leben zurückkehren können. [...[ Wir reduzieren nicht nur einfach die Zahlen, sondern wir dämmen diese aggressive Krankheit ein. Zeigen wir, was im Burgenland steckt!", so der Appell Doskozils.

Große Schul-Testaktion nach Ostern

Am Montag haben die KRAGES-Spitäler im Burgenland wegen der hohen Auslastung ihrer Intensivstationen auf Notbetrieb umgestellt. Operiert wird nur mehr in Notfällen. "Die Lage ist sehr angespannt und volantil. [...] Jedes eigene Handeln kann dazu beitragen, ob wir die Pandemie in den Griff bekommen oder ob sie sich wie eine Spirale ins Negative entwickelt", mahnt Burgenlands Landeschef.

Um möglichen Schul-Clustern wie derzeit im Bezirk Murau (Obersteiermark) zuvorzukommen, kündigt Doskozil weiters an, nach den Osterferien auch alle Pflichtschüler auf Covid-19 testen zu wollen.

"Wir können Dinge vorgeben, da ist alles möglich. Doch keine Maßnahme wird etwas bringen, solange wir nicht die Bevölkerung ins Boot holen. Es braucht ein hohes Maß an Eigenverantwortung, damit wir gemeinsam diese Krise bewältigen können. Die Politik allein wird das nicht schaffen."