Niederösterreich

Drama bei Faschingsumzug: "Triage für Verletzte"

Die Wand des Faschingswagen "Superhelden" kippte am Samstag in Reisenberg um, 20 Personen fielen vom Wagen, zehn wurden verletzt.

Zeuge bei Unfall bei Faschingsumzug: Laura Tötzer und Anna Schreier
Zeuge bei Unfall bei Faschingsumzug: Laura Tötzer und Anna Schreier
Lenger

Dramatische Momente beim Faschingsumzug in Reisenberg (Bezirk Baden) am Faschingssamstag – rund 20 Menschen fielen von einem Anhänger, es gab einen Schwer- und neun Leichtverletzte – mehr dazu hier.

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    Auf diesem Anhänger des Sattelschleppers kippte die Wand um.
    Auf diesem Anhänger des Sattelschleppers kippte die Wand um.
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    Michael Kirschker, der Einsatzleiter der Rettung, erinnert sich: "Die Erstalarmierung lautete: 'Faschingswagen umgefallen'. Zum Glück waren jedoch nur einige Personen von dem Faschingswagen heruntergefallen. Insgesamt wurden neun Personen leicht und eine Person schwer verletzt. Wir haben die Menschen entsprechend der Schwere ihrer Verletzungen triagiert und sie anschließend auf die umliegenden Krankenhäuser aufgeteilt." Die schwerverletzte Frau wurde mit dem Rettungshubschrauber ins UKH Meidling geflogen.

    "Schaulustige unter Kontrolle halten"

    „Ein Faschingswagen bog wie geplant links ab, wobei eine Seitenwand des Tiefladers herunterbrach“, berichtet der Einsatzleiter der Feuerwehr Reisenberg, Wolfgang Rieck. "Die Feuerwehr, Rettungskräfte und Polizei waren vor Ort. Meine Aufgabe bestand darin, die Lage zu erkunden und festzustellen, wie viele Personen verletzt waren. Wir mussten auch die vielen Schaulustigen, die natürlich bei dem Umzug anwesend waren, unter Kontrolle halten und den Bereich großräumig absperren“, so Rieck weiter.

    Laura Tötzer und Anna Schreier waren wie Hunderte andere Teilnehmer im  Umfeld des Unfalles: „Wir standen weiter entfernt und beobachteten, wie die Seitenwand des Wagens nach der Kurve herausbrach. In einem ersten Moment hörte man nur das Zerbrechen von Glasscherben und schon wurden die Insassen aus dem Wagen geschleudert. Wir versuchten zu helfen und obwohl die meisten von selbst wieder aufstanden, wurden einige verletzt. Die Einsatzkräfte waren schnell zur Stelle und sperrten den Bereich großräumig ab“, schildern die Augenzeuginnen Laura Tötzer und Anna Schreier aus Gramatneusiedl (Bezirk Bruck).

    Laut Exekutive komme es bei Faschingsumzügen immer wieder zu Zwischenfällen, weil es sich bei den Fahrzeugen teils um selbstgebaute Konstruktionen handle, die nicht immer den Kfz-Bestimmungen entsprechen würden. Der Wagen aus Reisenberg wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt sichergestellt. Die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang laufen.