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Drama im Zug: "Lieber Gott, mach dass der Irre aufhö...

Heute Redaktion
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Der Geruch von verbranntem Fleisch, überall Blut: Die Kärntnerin Iris Herschel-Kreuzer saß im Zug in der Schweiz, als ein 27-Jähriger Menschen attackierte und mit brennbarer Flüssigkeit anzündete.

Samstagnachmittag, St. Gallen: In einem Regionalzug greift ein geistig Verwirrter (27) Passagiere mit einem Messer an, übergießt Fahrgäste – darunter ein Mädchen (6) – mit Benzin, zündet sie an. Im Zug sitzt die Villacherin Herschel-Kreuzer. "Heute" (und "Kleiner Zeitung") schilderte sie das Drama: "Überall war Rauch, es brannte. Panik brach aus. Ich rannte nach vorne, am Boden lagen eine brennende Frau und ein brennendes Mädchen. Ich holte einen Feuerlöscher, dann kämpfte ich mit anderen um das Leben der Opfer." Unter Tränen schildert die Friseurin.

"Wir löschten die Frau und das Kind. Die Frau starb, das Mädchen konnten wir retten. Ich zog es aus dem Rauch, hielt es fest. Die Kleine schrie: 'Hilf mir, bitte hilf mir.'" Herschel-Kreuzer hielt das Kind in ihren Armen, fing an zu beten: "Lieber Gott, mach dass der Irre endlich aufhört." Dann die Erlösung: Der Lokführer stoppte in Salez, Passanten halfen den Verletzten aus den Waggons. Auch dem Täter, der sich selbst angezündet hatte, er starb im Spital. Herschel-Kreuzer: "Jedes Mal, wenn ich die Augen zumache, sehe ich die des hilflosen Kindes. Ich bin so froh, dass es noch am Leben ist."

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