Coronavirus

Drama um Baby wegen Grenze, die zu ist

Weil die Polizei plötzlich einen Grenzübergang sperrte, konnte ein Arzt nicht zu einem Notfall mit einem Neugeborenen.

Heute Redaktion
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Die Kinderklinik in Passau (Bayern) arbeitet mit dem Krankenhaus in Schärding zusammen, um für eine optimale 24-Stunden-Spitalsversorgung zu sorgen. Deswegen war ein Notfallmediziner der Kinderklinik nach Schärding unterwegs, weil dort ein Neugeborenes mit erheblichen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte.

Allerdings: Schon nach wenigen Kilometern wurde er gestoppt. Weil die österreichische Polizei, wie die „Passauer Neue Presse" berichtet, den Grenzübergang Mariahilf in Passau (das ist die schnellste Strecke nach Schärding) einfach gesperrt hatte. Und das ohne Absprache mit der deutschen Bundespolizei.

Unglaublich: Der Arzt hätte einen Umweg nehmen sollen – während es im Spital in Schärding um jede Minute ging, um dem Neugeborenen zu helfen.

Zum Glück konnte aber – nicht zuletzt wegen der guten Zusammenarbeit zwischen Bayern und Österreich – eine Intensivmedizinerin auf österreichischer Seite alarmiert werden, die dem Neugeborenen schließlich helfen konnte, wie Kinderklinik-Chefarzt Prof. Dr. Matthias Keller der „Passauer Neue Presse" schilderte.

Verweis auf Innenministerium

Dem Kind gehe es inzwischen gut. Doch: Warum plötzlich der Grenzübergang dicht gemacht worden war, ließ sich nicht wirklich klären. Die „Passauer Neue Presse" fragte zwar bei der Landespolizeidirektion in Linz an, die verwies aber aufs Innenministerium. Und das versuchte die Schließung mit einer Verordnung zu erklären. Allerdings: Inzwischen ist der Grenzübergang wieder offen – und das ist gut so.