Niederösterreich

Drama-Wochenende in NÖ: Zwei Tote auf der Hohen Wand

Am beliebten Ausflugsziel Hohe Wand stürzten am Samstag und Sonntag zwei Wanderer an derselben Stelle in den Tod.

Leo Stempfl
Zwei Wanderer stürzten am Wochenende unabhängig voneinander am Springlessteig in den Tod.
Zwei Wanderer stürzten am Wochenende unabhängig voneinander am Springlessteig in den Tod.
LPD NÖ

Das letzte August-Wochenende wollten viele offenbar noch für eine Wanderung auf der Hohen Wand nutzen. Obwohl das Wetter so überhaupt nicht mitspielte, wagten viele die Besteigung über teils sehr schwere Klettersteige. Die Bilanz: Zwei Tote und zahlreiche Einsätze von Bergrettung und Co.

Am Sonntag etwa wanderten drei Männer im Alter von 59, 83 und 86 Jahren, allesamt aus dem Bezirk Mödling, gegen 9 Uhr von einem Parkplatz in Grünbach am Schneeberg auf die Hohe Wand. Dazu kletterten sie den teilweise mit Stahlseilen versicherten Wagner Steig. Nach der Besteigung machten sie Rast auf der Eichert Hütte. Im Anschluss ging das Trio über den markierten Wanderweg am Plateau der Hohen Wand zum Hubertushaus und beabsichtigten über den Springlessteig wieder abzusteigen.

86-Jähriger stolperte

Der 86-Jährige ging als Erster, die beiden Begleiter gingen unmittelbar hinter ihm. Als der 86-Jährige von oben in den Springlessteig einstieg, stolperte er und stürzte über das steile, felsdurchsetzte Schrofengelände ca. 150 Meter ab. Durch den Sturz zog er sich tödliche Verletzungen zu. Während der 83-Jährige zum nahegelegenen Hubertushaus ging, um die Rettungskräfte zu verständigen, stieg der 59-Jährige zum Abgestürzten ab.

Die Einsatzmannschaft der Bergrettung, Ortsstelle Grünbach, sowie die Alpinpolizei wurden um 13.55 Uhr über den Sachverhalt in Kenntnis gesetzt. Durch den nach dem Unfall einsetzenden Starkregen mit Gewittereinlagen konnte der Notarzthubschrauber Christophorus 3 nicht zum Unfallort gelangen. Die Erhebungen am Auffindungsort im steilen, felsdurchsetzten Gelände sowie die anschließende terrestrische Bergung gestalteten sich aufgrund des dauernden Starkregens als sehr anspruchsvoll.

Der 59-Jährige wurde durch Kräfte der Bergrettung zum Hubertushaus geführt, wo er gemeinsam mit dem 83-Jährigen zum Sachverhalt befragt wurde. Durch die bislang geführten Erhebungen sowie Befragungen kann Fremdverschulden ausgeschlossen werden.

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    Einsatzreiches Wochenende für die Bergrettung Hohe Wand
    Einsatzreiches Wochenende für die Bergrettung Hohe Wand
    Bergrettung Hohe Wand/ÖBRD/H. Reich & S. Schauer

    Selbe Stelle, selbes Schicksal

    Schon tags zuvor, um 16.30 Uhr, wurde wurde die Alpinpolizei NÖ Süd via Landesleitzentrale nach Höflein an der Hohen Wand zum Springlessteig beordert, da vermutlich ein Wanderer abgestürzt war. An einer abschüssigen Stelle des Steiges wurden zuvor Stöcke, eine Armbanduhr mit gerissenem Metallarmband sowie eine Sonnenbrille aufgefunden. Gleichzeitig wurde die Alpinpolizei von der Bergrettung Grünbach über die Auffindung und Reanimation eines Verunfallten rund 50 Meter unterhalb der vermuteten Absturzstelle informiert. Um 17.05 Uhr traf der Notarzthubschrauber Christophorus 3 an der Unfallstelle ein und setzte den Notarzt per Tau ab, welcher um 17.15 Uhr den Tod des Verunfallten feststellte.

    Bei dem Verunfallten handelt es sich um einen 67-jährigen Österreicher aus dem Bezirk Baden. Das Opfer wurde anschließend vom Unfallsort geborgen und mittels Polizeihubschrauber ins Tal verbracht. Fremdverschulden wurde ebenso nicht festgestellt.

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