Spontan-Demo in St. Petersburg

Putin lässt drei Musiker nach Protestliedern verhaften

Drei junge Musiker sind in St. Petersburg nach einem regierungskritischen Straßenkonzert zu Haftstrafen verurteilt worden.
Newsdesk Heute
16.10.2025, 22:50
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

In Russland sitzen jetzt drei junge Musiker im Häfen, weil sie bei einem Straßenkonzert regierungskritische Lieder gesungen haben. Das Gericht in St. Petersburg hat am Donnerstag bekanntgegeben: Die Sängerin Diana Loginowa, die laut Berichten erst 18 Jahre alt ist, wurde wegen "Störung der öffentlichen Ordnung" zu 13 Tagen Haft verurteilt. Auch ihre Bandkollegen Wladislaw Leontijew und Alexander Orlow müssen für 13 bzw. zwölf Tage hinter Gitter.

Der Band Stoptime wird laut Gericht vorgeworfen, mit ihrem Auftritt nahe einer U-Bahn-Station in St. Petersburg eine unerlaubte Versammlung ausgelöst zu haben.

Die Musiker haben in der zweitgrößten Stadt Russlands Lieder von Monetotschka, Noize MC und Pornofilmy gespielt – diese Bands sind bekannt für ihre Kritik am Krieg in der Ukraine und an Kreml-Chef Wladimir Putin.

Im Internet kursieren Videos, auf denen zu sehen ist, wie Dutzende Menschen beim Straßenkonzert stehenbleiben, tanzen und mitsingen. Der Auftritt wurde so zu einer seltenen, spontanen Protestaktion in Russland.

Das Gericht betonte am Donnerstag die "negativen Folgen" des Konzerts: Es sei dabei "insbesondere zu Störungen des Fußgängerverkehrs" gekommen. Russische Medien berichten außerdem, dass gegen Sängerin Loginowa jetzt ein Ermittlungsverfahren wegen "Diskreditierung" der russischen Armee läuft. Für diesen Vorwurf, mit dem die Behörden kritische Stimmen mundtot machen wollen, drohen noch deutlich härtere Strafen.

Seit dem Beginn des Krieges im Februar 2022 haben die russischen Behörden bereits tausende Menschen festgenommen, eingesperrt oder mit Geldstrafen belegt, weil sie sich gegen den russischen Angriff auf die Ukraine ausgesprochen haben. Hunderte Betroffene wurden zu Haftstrafen verurteilt.

{title && {title} } red, {title && {title} } 16.10.2025, 22:50
Jetzt E-Paper lesen