Niederösterreich

Drei Tote in Heim – wegen Corona-Personalnot?

In einem Pflegeheim in NÖ werden drei dubiose Todesfälle untersucht. Die Leiterin war schon mal in einem anderen Heim angezeigt worden.

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In dem Pflegeheim werden dubiose Todesfälle untersucht.
In dem Pflegeheim werden dubiose Todesfälle untersucht.
iStock (Symbolfoto)

Ärzte aus dem Universitätsklinikum St. Pölten hatten den Stein rund um die mutmaßlichen Umstände im privat geführten Pflegeheim in NÖ ins Rollen gebracht. Ein Seniorenheimbewohner war in einem bedrohlichen Gesundheitszustand in das Spital St. Pölten eingeliefert worden. Die Mediziner schlugen in der Folge Alarm. 

Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung

Denn zusätzlich zu dem Fall der möglichen Vernachlässigung, kommen noch drei dubiose Todesfälle innerhalb kürzester Zeit hinzu. Drei Bewohner waren mit Corona-Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert worden und verstarben kurz darauf. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten bestätigte, dass Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung laufen würden – mehr dazu hier.

Die Gutachten stehen noch aus, es soll durch die Coronapandemie zu massiven Personalengpässen gekommen sein. Der vorgeschriebene Personalschlüssel konnte laut einem Sprecher des Sanitäts- und Krankenanstaltenrechts des Landes nicht eingehalten werden.

Nun werden mehrere Krankenschwestern, Ärzte und Pflegeleitung von der Polizei befragt. Die Chefin war vor wenigen Jahren noch Leiterin eines großen Pflegeheimes des Landes in NÖ, damals war Anzeige bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft erstattet worden (Anm.: es ging damals um Bestellungen von Duft- und Aromaölen und Werbeveranstaltungen für eine Firma)  - die Ermittlungen wurden indes eingestellt. Die Frau wechselte mit ihrer Vertreterin von der Landeseinrichtung schließlich ins private Pflegeheim, welches nun Ort der Erhebungen ist. Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung.

Anzumerken sei: Der aktuelle Fall hängt mit den Vorwürfen im Landesheim anno 2019 nicht zusammen. Und im aktuellen Fall wird laut Staatsanwaltschaft gegen unbekannte Täter ermittelt - sprich: Keine Schwester, kein Arzt bzw. die Leiterin werden derzeit als Beschuldigte geführt. 

Die Anzeige damals im Jahr 2019 
Die Anzeige damals im Jahr 2019 
privat