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Dreijährige kann nicht essen – wegen Alu im Hals

Ein kleines Mädchen kann plötzlich keine feste Nahrung mehr schlucken. Stattdessen übergibt es sich. Auch die Ärzte wissen lange nicht weiter.

Heute Redaktion
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Als die Eltern ihre Tochter ins Krankenhaus bringen, hat die Dreijährige bereits eine Odyssee hinter sich. Seit etwas mehr als zwei Jahren hat sie kaum etwas Richtiges gegessen. Wann immer sie feste Nahrung zu sich nehmen soll, kämpft sie mit Schluckbeschwerden. Oft erbricht sie auch.

Dass es Schwierigkeiten mit dem Essen hat, sieht man dem Mädchen auch an. Es ist deutlich kleiner und leichter als andere Kinder in seinem Alter. Warum, das hatte keiner der bislang aufgesuchten Ärzte klären können.

Alles andere ist unauffällig

Auch im Uni-Krankenhaus im jordanischen Irbid wissen die Mediziner zunächst keinen Rat. Weder Kranken- noch Familiengeschichte können die Schluckprobleme der kleinen Patientin erklären.

Auch akut kann nichts festgestellt werden, was die Beschwerden erklären könnte. Blutwerte und Röntgenaufnahmen vom Brustkorb sind völlig unauffällig, heißt es im Fachjournal "Annals of Medicine and Surgery".

Ihr bleibt das Essen im Hals stecken

Die Ärzte geben nicht auf. Schließlich führt der Kindergastroenterologe Eyad Altamimi eine Sonde in die Speiseröhre ein. Dabei entdeckt er eine Verengung, die die Beschwerden des kleinen Mädchens erklärt. Direkt vor dieser Stelle hat es eine Ausbuchtung, in der sich das Essen sammelt, das nicht durch die enge Stelle gepasst hat.

Wie es zu der Anomalie gekommen ist, erkennen die Ärzte jedoch nicht. Auch nicht bei einer ersten Operation, bei der sie eigentlich die verengte Stelle aufdehnen wollen. Erst bei einem weiteren Versuch finden sie den Auslöser: eine rund 1,5 Zentimeter große Aluminiumlasche, wie sie auf Getränkedosen zu finden ist (siehe Video oben). Diese scheint eingewachsen zu sein.

Vorfall vor zwei Jahren

Wie sie in die Speiseröhre des Mädchens gelangt ist, kann nicht mehr genau rekonstruiert werden. Seine Mutter meint aber, sich erinnern zu können, dass ihre Tochter im Alter von 10 Monaten einen heftigen Hustenanfall hatte, nach dem sie sich übergeben musste.

Zwar ist der Fremdkörper bald entfernt, doch bis die kleine Patientin wieder ganz normal essen kann, dauert es noch eine Weile. Um das Gewebe nicht zu beschädigen, können die Mediziner die verengte Stelle nur Stück für Stück weiten. Doch es gelingt ihnen – und die 3-Jährige kann wieder ganz normal essen. (Fee Riebeling)

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