Dreister Erdäpfel-Schummel im Supermarkt entdeckt

"Die derzeit in vielen Supermarktregalen angebotenen Frühkartoffeln sind in Wirklichkeit gängige Spätkartoffeln und kommen aus Ägypten", sagt die Landwirtschaftskammer Steiermark. Das habe ein Supermarkt-Check ergeben. Besonders ärgerlich für die Kammer: Nicht nur, dass die Erdäpfel irreführend beworben würden, auch könnten eigentlich die österreichischen Bauern die heimische Bevölkerung ganzjährig mit Erdäpfeln versorgen.

Geprüft wurden beim Check mehrere Supermärkte, wobei "ein Handelsriese und zwei kleinere Handelsketten", die in ihren Supermärkten Frühkartoffeln anbieten würden, die "in Wirklichkeit Herbstkartoffeln, überwiegend der österreichischen Sorte Ditta, sind". Von den 15 auf Herkunft und Kennzeichnung überprüften Proben seien zwölf Proben Spätkartoffeln der Sorte Ditta (80%), nur drei seien tatsächliche Frühkartoffelsorten (20%). Ein Drittel werde gar als Aktionsware verschleudert.

"Bei genauerem Hinsehen erweisen sich diese teils als Schnäppchen angebotenen Frühkartoffeln als gängige Herbstkartoffeln, höchstwahrscheinlich aus Ägyptens Wüstenboden. Und sie haben bereits eine Wegstrecke von mehr als 4.100 Kilometer zurückgelegt, wenn sie bei uns in die Regale geschlichtet werden", so Kammer-Direktor Werner Brugner. 

"Es ist unverständlich, warum Wüstenkartoffeln aus Ägypten klimaschädlich importiert werden, obwohl ausreichend heimische Erdäpfel derselben Sorte Ditta, die übrigens in Österreich gezüchtet wurde, vorhanden sind", so Brugner. Diese Ägypten-Erdäpfel würden auch teils erhebliche Qualitätsmängel aufweisen, heißt es. Dagegen könnten echte Frühkartoffeln mit Schale gegessen oder die Schale beim Waschen einfach "weggerubbelt" werden.