Über 80 Kilogramm Kokain und eine unternehmerische Organisation, wie sie im Buche steht: Bedienstete des Bundeskriminalamts nahmen eine fünfköpfige Drogenbande fest, die extrem professionell hantierte. Die Österreicher im Alter von 25 bis 30 Jahren nahmen sich für ihr Geschäft Kryptomessengerdienste zu Hilfe.
Auch die "Geschäftsstruktur" war beinahe vorbildlich. Einer der Beschuldigten trat als Buchhalter auf, dokumentierte sämtliche Mengen und Transaktionen. Ein anderer managte das Lager und führte Lieferungen aus. Dafür bekam er ein Gehalt, sogar "Weihnachtsgeld" und ein Firmenauto.
Aufgeflogen ist die Bande schließlich insbesondere durch die Operation "Roadrunner". Einer der Verdächtigen wurde im Zuge eines GTI-Treffens in Kärnten auf einem Video erkannt, nachdem er wegen einer Verwaltungsübertretung angezeigt worden war.
Enorm arbeitsintensiv war die Auswertung der Chatnachrichten. Die Arbeitsgemeinschaft "Achilles" kooperiert hier mit FBI, Europol und weiteren europäischen Staaten, um Daten aus Kryptomessengerdiensten auswerten zu können. Im konkreten Fall waren über eine Milliarde Nachrichten auszuwerten
Im Oktober 2024 führten die Einsatzkräfte zeitgleiche Hausdurchsuchungen und Festnahmen an mehreren Orten durch. Die Aktion, die auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien erfolgte, wurde durch die Einsatzkräfte des EKO Cobra unterstützt.
Im Zuge der Maßnahmen wurden Vermögenswerte im Wert von 300.000 Euro sichergestellt, darunter Bargeld, Kryptowallets und Fahrzeuge. Die fünf Beschuldigten wurden festgenommen befinden sich seither in Untersuchungshaft.
"Mein Dank gilt den Ermittlern des Bundeskriminalamtes, denen durch die ausgezeichnete internationale Vernetzung ein erfolgreicher Schlag gegen die organisierte Drogenkriminalität gelungen ist", so Innenminister Gerhard Karner.
"Roadrunner stellen eine ernsthafte, lebensbedrohliche Gefährdung für die Verkehrssicherheit dar. Die Bundespolizeidirektion setzt in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt verstärkt auf präventive und repressive Maßnahmen, um diese illegalen Aktivitäten zu stoppen", sagte Bundespolizeidirektor Michael Takacs.
"Die Operation Roadrunner unterstreicht, wie effektiv nationale und internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen die organisierte Kriminalität ist. Die engagierte Arbeit der AG Achilles beweist, dass auch organisierte Tätergruppen mit hohem Professionalitätsgrad nicht unantastbar sind. Das Bundeskriminalamt wird alles daransetzen, die Sicherheit in Österreich nachhaltig zu stärken", sagte Andreas Holzer, der Direktor des Bundeskriminalamtes.