Wirtschaft

Drogeriekette Schlecker bestätigt Insolvenz

Heute Redaktion
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Bild: Martin Gerten (dpa)

Die größte deutsche Drogeriekette ist insolvent. Das Unternehmen steckt in den roten Zahlen und schließt derzeit deutschlandweit Hunderte Filialen. Der Geschäftsbetrieb bleib ansonsten aufrecht, die 970 Filialen in Österreich sollen laut Unternehmensangaben aber nicht von der Schließungswelle betroffen sein.

Die größte deutsche Drogeriekette ist insolvent. Das Unternehmen steckt in den roten Zahlen und schließt derzeit deutschlandweit Hunderte Filialen. Der Geschäftsbetrieb in den verbliebenen Zweigstellen bleibt aufrecht, die 970 österreichischen Filialen sollen laut Unternehmensangaben aber nicht von der Schließungswelle betroffen sein.

Schlecker bestätigte am Freitag den Gang in die "Planinsolvenz". Die deutsche Lebensmittel Zeitung hatte zuvor davon berichtet. Der Insolvenzantrag werde "kurzfristig" eingereicht. Das Geld reicht nicht mehr für den groß angelegten Umbau, der den seit Jahren defizitären Branchenriesen retten soll. Ziel sei der Erhalt eines großen Teils des Filialnetzes und damit auch der Arbeitsplätze. Der Geschäftsbetrieb werde unverändert weiterlaufen.

3000 Beschäftigte in Österreich

Vorerst durchatmen heißt es für die rund 3.000 Österreich-Mitarbeiter der vor der Pleite stehenden deutschen Drogeriekette Schlecker. "Unmittelbar bemüht man sich, die Geschäfte in Österreich aufrechtzuerhalten", sagte Karl Proyer, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-djp), Freitagabend

Geschäftsführer Lars Schlecker hatte das Geschäft in Österreich erst im Dezember als "absolut profitabel" bezeichnet. Auch Schlecker-Sprecher Patrick Hacker meinte vor drei Tagen, dass Österreich von einer Schließungswelle nicht betroffen sei. "Innerhalb des Konzerns ist die Situation in Österreich vorbildlich", meinte er. Eine Insolvenz in Deutschland könnte die Österreich-Tochter aber mit in den Abgrund reißen, sind sich Experten einig.

Experten: Zerschlagungsszenario wahrscheinlich

Experten sehen für die Drogeriekette kaum Chancen auf einen Fortbestand. Ein Zerschlagungsszenario erscheint am wahrscheinlichsten. Lars und Meike, die Kinder des Firmengründers Anton Schlecker, haben 2010 die Führung übernommen. Zuletzt häuften sich die Berichte über finanzielle Schwierigkeiten. "Schlecker hat ein dramatisches Imageproblem, gleichzeitig gibt es starke Konkurrenten", sagte Christoph Niering, Vorsitzender des Verbandes der Insolvenzverwalter.

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