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Drohte Minderjährigen mit Porno-Websites - elf Jahre...

Ein 38-Jähriger drängte Minderjährige zu sexuellen Handlungen vor der Kamera. Der Suizid eines Opfers könnte ebenfalls auf sein Konto gehen.

Heute Redaktion
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Weil er dutzende Minderjährige und junge Frauen zu sexuellen Handlungen vor der Webcam genötigt hatte, ist ein Niederländer zu fast elf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der 38-Jährige sei des Internetbetrugs und der Erpressung schuldig und müsse dafür zehn Jahre und 243 Tage hinter Gitter, urteilte ein Gericht in Amsterdam am Donnerstag.

Der Mann war 2014 festgenommen worden, nachdem die soziale Onlineplattform Facebook die niederländische Polizei eingeschaltet hatte. Laut Ermittlungen hatte er dutzende Opfer in mehreren Ländern belästigt, darunter Großbritannien, Kanada, Norwegen und die USA.

Zusammenhang mit Suizid vermutet

Zunächst erschlich der Mann sich laut Ermittlungen bei Online-Chats das Vertrauen seiner Opfer. Dann drängte er sie zu sexuellen Handlungen vor der Kamera. Wenn die Mädchen sich weigerten, erneut für ihn zu posieren, drohte er damit, die Aufnahmen an ihre Eltern zu schicken oder auf Porno-Websites zu veröffentlichen.

Der 38-Jährige wird auch im Fall verdächtigt. Das Mädchen hatte im Oktober 2012 Suizid begangen, nachdem es im Internet von einem anonymen Täter belästigt worden war. Ihre Mutter Carol Todd zeigte sich gegenüber der niederländischen Nachrichtenagentur "ANP" erleichtert über das Urteil. Sie hoffe, dass es den Opfern helfen werde, über ihre Verletzungen hinwegzukommen.

Wegen des Todes von Amanda Todd droht dem Mann ein weiterer Prozess. Ein niederländisches Gericht entschied im Juni 2016, dass er nach Kanada ausgeliefert werden kann, um sich dort vor Gericht zu verantworten. Dagegen zog er vor den Obersten Gerichtshof, eine endgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen.