Politik

Drozda: "Wir haben die Talsohle durchschritten"

Heute Redaktion
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Leicht gestiegene Umfragewerte und auf Social Media erstmals vor Sebastian Kurz: Die SPÖ sieht sich im Aufwind und startet optimistisch in den Wahlkampf.

"Wir haben die Talsohle durchschritten", sagt SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda am Donnerstag vor Journalisten. Er sieht eine Trendumkehr und ein Momentum zugunsten der SPÖ, mit dem es möglich sein werde, bei der Wahl auf Platz eins zu landen. Auch Social Media hat Rendi-Wagner im Juni bereits die Führung übernommen.

"Wir sind überzeugt, dass es möglich ist. Wir werden alles daran setzen, als Erster ins Ziel zu gehen", ist auch SPÖ-Wahlkampfmanager Christian Deutsch optimistisch. "Die Wähler werden darüber entscheiden, ob der bisherige Weg der Ibiza-Koalition fortgesetzt werden soll."

Umfrage macht Hoffnung

Das könne man unter anderem an einer aktuellen IFES-Umfrage, die die SPÖ in Auftrag gegeben hat, ablesen. Dort steigt die SPÖ um zwei Prozentpunkte auf 23 Prozent, die ÖVP verliert minimal und landet statt 38 bei 37 Prozent.

Für die FPÖ weist die mit 1.200 Teilnehmer durchgeführte Umfrage (1. Juli bis 10. Juli) 19 Prozentpunkte aus, die Grünen sieht sie bei 11 Prozent. Neos kämen auf 8 Prozent, die Liste Jetzt nur noch auf 1 Prozent. Die Schwankungsbreite wurde mit 1,5 bis 2 Prozent beziffert.

Trotz des klaren zweiten Platzes bei dieser Umfrage hält die SPÖ einen Wahlsieg noch für möglich. Bei einer Österreich-Tour in den nächsten sechs Wochen werde die Spitzenkandidatin Pamela Rendi-Wagner auf ihre Stärke setzen, den persönlichen Dialog.

Rendi-Wagner auf Social Media voran

Diesen Dialog habe man im letzten Monat auch auf Social Media erfolgreich etabliert. Wie auch das Social Media-Ranking von Storyclash zeigt, hat Pamela Rendi-Wagner im Juni erstmals Sebastian Kurz überholt und sich an die Spitze der heimischen Politiker gesetzt.

Dabei betrachtet man nicht mehr die "alte Währung" Likes (Fan-Anzahl), die mittlerweile als schlechter Indikator für Erfolg gilt, sondern um Interaktionen wie Likes, Shares und Kommentare. Sie zeigen, wie erfolgreich ein Kandidat dabei ist, mit den Fans und Followern in Kontakt zu treten.

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Bei der Anzahl der Fans liegt Sebastian Kurz noch immer unangefochten auf Platz eins, in Sachen Interaktionen hat ihn allerdings Rendi-Wagner im Juni überholt. Sie konnte sich im Vergleich zum Mai um 73,9 Prozent steigern. Sebastian Kurz verzeichnet im gleichen Zeitraum einen Rückgang von 63,8 Prozent.

Pamela Rendi-Wagner schaffte bei 115.853 Fans beeindruckende 408.911 Interaktionen. Sebastian Kurz (ÖVP) hatte im Juni 1.262.793 Fans, aber nur 295.969 Interaktionen. Für Norbert Hofer (FPÖ), der mit 407.364 Fans aufwarten kann, weist die Statistik 227.984 Interaktionen aus. Beate Meinl-Reisinger (Neos) ist mit ihren 73.567 Fans und 44.495 Interaktionen schon etwas abgeschlagen, das Schlusslicht bildet Werner Kogler (Grüne) mit 40.779 Fans und 16.355 Interaktionen. Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache würde im Ranking ebenfalls noch weit oben rangieren, wird aber - weil er kein aktiver Politiker mehr ist - nicht angeführt.

Themen statt Negativität

Die Themen, die bei Rendi-Wagner auf Social Media besonders gut funktionieren, sind passenderweise die Wahlkampfthemen auf die die SPÖ setzen will: Leistbares Wohnen und Gesundheit. Auch Pflege und Umwelt werden Kernthemen sein.

Ein Negativwahlkampf ist laut Drodza hingegen "ausgeschlossen". Sauber und inhaltlich pointiert soll der Wahlkampf werden. Kosten soll dieser genauso viel wie erlaubt ist: "Wir werden uns im Rahmen dieser 7,1 Millionen Euro bewegen und werden damit auch auskommen."

(csc)