Oberösterreich

Du glaubst nie, wie viele Tonnen Gewand im Müll landen

Ein Schnäppchen ergattert und unzufrieden damit: Vieles von dem, was am "Black Friday" gekauft wurde, landet wieder beim Händler – und oft im Müll.

Tobias Prietzel
Bevor man bei vermeintlichen Angeboten zuschlägt, sollte man immer überlegen, ob man sie auch braucht.
Bevor man bei vermeintlichen Angeboten zuschlägt, sollte man immer überlegen, ob man sie auch braucht.
Getty Images/iStockphoto

Kleidung und Elektronik-Artikel werden immer häufiger möglichst günstig und auf Kurzlebigkeit hin massenhaft produziert. Aktionstage und vermeintliche Angebote verleiten Konsumenten zum ungebremsten Konsum. Die Folge: Nicht nur die Geldbörse leidet, sondern auch die Umwelt.

An die 4.600 Tonnen neues Gewand sind alleine im Vorjahr in Österreich vernichtet worden, rechnet Greenpeace vor.

Mindestens 1,3 Millionen Retourpakete leisteten einen negativen Beitrag dazu. Zudem wurden rund 120.000 Pakete mit elektronischer Ware einfach weggeworfen.

Klimaschutz-Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) ortet "eine unglaubliche und absurde Verschwendung unserer wertvollen Ressourcen und auch unserer Energie". Vor dem Hintergrund hoher Strompreise und der schmerzlich spürbaren Abhängigkeit von fossilen Energieträgern sei ein schonender und effizienter Umgang notwendiger denn je.

Mehr als 600 volle Lkw – Zahlen, die aufrütteln
Die 4.600 Tonnen an weggeworfenen Waren entsprechen über 600 Lkw-Fuhren.
13,1 Millionen Pakete mit Textilien und drei Millionen mit Elektro-Artikeln wurden vergangenes jahr zurückgeschickt.
Bei Kleidung werden zehn bis 20 Prozent vernichtet, bei Elektronik vier bis zehn Prozent.

"Wir leben in einer Welt voll Überfluss, geprägt von Wegwerf-Mentalität." OÖ-Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne)

"Wir leben in einer Welt voll Überfluss, geprägt von Wegwerf-Mentalität", springt Gewessler ihr oberösterreichischer Parteikollege, Umweltlandesrat Stefan Kaineder, zur Seite. Er spricht von einer "untragbaren Situation", der ganz klar ein Riegel vorgeschoben werden müsse.

Setzen sich für die Weiterverwendung von Elektronik-Artikeln ein: Ministerin Gewessler und Landesrat Kaineder.
Setzen sich für die Weiterverwendung von Elektronik-Artikeln ein: Ministerin Gewessler und Landesrat Kaineder.
Land OÖ/Tina Gerstmair

Gewessler pocht auf Vernichtungsverbot

Um das Problem in den Griff zu kriegen, pocht Gewessler jetzt auf ein Vernichtungsverbot von neuen und neuwertigen Waren. In anderen europäischen Ländern gebe es bereits entsprechende Regelungen, so die Ministerin.

Statt Ware zu vernichten, könne man damit – "gerade in Zeiten von Rekord-Inflation und Teuerung" – einen wertvollen sozialen Beitrag leisten, betont sie. Die Produkte sollten stattdessen etwa an Bedürftige oder soziale Einrichtungen weitergegeben werden.

Gewessler verweist darauf, dass sich der Klimarat einstimmig für ein Vernichtungsverbot von Neuware ausgesprochen habe. Sie kündigt Gespräche darüber mit der Wirtschaft, sozialen Einrichtungen und der Zivilgesellschaft an.

Kein Ansturm am "Black Friday"

In Wien blieb übrigens der große morgendliche Ansturm auf "Black Friday"-Angebote aus. Die massiv gestiegenen Lebenserhaltungskosten dürften sich immer mehr bemerkbar machen.

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