Die vom globalen Klimawandel verstärkte Trockenheit bedroht weltweit Millionenstädte: Nach der iranischen Hauptstadt Teheran trifft es jetzt auch Athen: In der griechischen Hauptstadt wurde, ebenso wie auf mehreren Ägäis-Inseln, offiziell der Wassernotstand erklärt.
Laut dem Nachrichtenportal "Ekathimerini" sind die Wasserreserven bedrohlich knapp. Die Regierung will mit dem jetzigen Schritt eine echte Versorgungskrise verhindern. Noch fließt das Wasser, doch Umweltminister Stavros Papastavrou warnt: Es sei nicht mehr möglich, Entscheidungen über die Zukunft der Wasserversorgung aufzuschieben.
Der Großraum Athen verbraucht jährlich rund 250 Millionen Kubikmeter Wasser - in den Stauseen lagern aktuell aber nur noch 400 Millionen Kubikmeter. Besonders dramatisch: Der Mornos-Stausee, einst wichtigster Speicher der Region, ist bei einem Fassungsvermögen von 747 Millionen Kubikmetern nur noch zu einem Viertel gefüllt.
Hoffnung gibt unterdessen der Fund von Süßwasser unter dem Meeresboden der Ägäis. 250 Millionen Kubikmeter Wasser sollen in dem Reservoir schlummern, heißt es. Kurz- und mittelfristig werde der Süßwasserfund aber wohl kaum Abhilfe schaffen.
Die derzeitige Dürre erinnert viele Griechen an die schrecklichen Trockenjahre von 1988 bis 1994. Seit 2022 ist laut Wasserversorger EYDAP die Niederschlagsmenge zudem um ein Viertel zurückgegangen. Die Verdunstung stieg gleichzeitig um 15 Prozent, der Wasserverbrauch um sechs Prozent.
Besonders der Massentourismus in den Sommermonaten setzt den Reserven zu. Deshalb hat Athen bereits ein milliardenschweres Infrastrukturprogramm gestartet. Bis 2029 sollen unter anderem Zuflüsse des wasserreichsten Flusses Griechenlands, Acheloos, umgeleitet werden. Zudem werden Entsalzungsanlagen gebaut und Bohrungen durchgeführt.
Athen, das bereits in der Jungsteinzeit (ca. 5.000 v.Chr.) dauerhaft bewohnt war, gilt als Europas älteste durchgehend bewohnte Metropole, die heute noch Hauptstadt eines Landes ist.