Düstere Prognose – "Zehntausende Jobs in Gefahr"

"Die explodierenden Energiekosten sind mittlerweile für tausende Unternehmen zu einer Existenzbedrohung geworden", sagt WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer. "Damit sind auch zehntausende Arbeitsplätze in Gefahr."

Bei der Kammer mehren sich negative Rückmeldungen von Betrieben: Diese wurden von ihren bisherigen Strom- oder Gaslieferanten gekündigt und erhalten auch von anderen Anbietern keine Angebote.

Der Grund: Als Sondervertragskunden fallen sie aus der Vertragspflicht für Energieversorger, der sogenannten Kontrahierungspflicht. "Um unsere Betriebe vor solchen Auswüchsen zu schützen", seien Gesetzesänderungen nötig, betont Hummer.

Sie pocht auf zwei Sofortmaßnahmen: Es brauche eine Kontrahierungspflicht für Kunden bis zumindest fünf Millionen Kilowattstunden bei Strom und zehn Millionen Kilowattstunden bei Gas. Zudem verlangt die WKOÖ-Chefin eine Ausweitung, wenn auch nur kurzfristig, der Befugnisse der bei der Regulierungsbehörde E-Control angesiedelten Schlichtungsstelle.

"Ziel ist, vertragslose Zustände und existenzbedrohende Härtefälle für kleine und mittlere Betriebe vom Tisch zu bekommen", erklärt Hummer. Derzeit seien nur Konsumenten und Kleinunternehmen mit einem jährlichen Erdgasverbrauch von unter 100.000 Kilowattstunden entsprechend geschützt, da sie sich auf Grundversorgung berufen können.

Aus Sicht der Wirtschaftskammer könnte eine Art Auffangnetz der Energiewirtschaft ein Lösungsansatz für all jene Betriebe sein, die kein Angebot bekommen.

"Noch nie dagewesene Energiekrise"

"Wir befinden uns in einer noch nie dagewesenen Energiekrise", betont die Präsidentin. Es brauche jetzt eine rasche und wirksame Entlastung. "Unsere Mitglieder haben ein Recht auf sichere Versorgung und faire Energiepreise."