Wirtschaft

Dunkler, kälter – das ändert sich nun beim Einkaufen

Händler und Shopping-Center haben am Dienstag eine Kooperation beim Energiesparen vereinbart. "Heute" weiß, wo und wie gespart werden soll.

Rene Findenig
Um Energie zu sparen, soll auch in Einkaufszentren die Temperatur verringert und das Licht gedämmt werden.
Um Energie zu sparen, soll auch in Einkaufszentren die Temperatur verringert und das Licht gedämmt werden.
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Wie dramatisch die extrem steigenden Energiepreise sind, zeigen neue Zahlen des heimischen Handelsverbands: "Bereits jetzt droht 6.000 Geschäften bis Jahresende die Schließung", heißt es in einer Aussendung. Um gemeinsam Energie zu sparen, haben deshalb heimische Shopping-Center und Händler beziehungsweise deren Interessensvertretungen eine bundesweite Kooperation geschlossen. Kernziel: Energie sparen, "ohne, dass das Kundenerlebnis darunter leidet".

Ausgearbeitet wurden vier Sparsektoren vom Handelsverband gemeinsam mit dem Austrian Council of Shopping Places, sie gehen nun als Empfehlungen an die Geschäfte. Im Bereich Beleuchtung sollen Läden dabei flächendeckend auf LEDs umstellen sowie die Beleuchtungsintensität reduzieren oder auch verstärkt auf Bewegungsmelder zur Lichtaktivierung setzen. Bei der Klimatisierung ist eine "Senkung der Raumtemperaturen" und "Optimierung der Kühltemperaturen" geplant.

Im Sektor Belüftung sollen Lüftungsanlagen nicht mehr im Dauerbetrieb stehen, sondern mit Intervall-Schaltungen laufen, außerdem soll es ein Herunterfahren der Belüftungsanlagen außerhalb der Öffnungszeiten geben. Und bei den Elektrogeräten solle es vermehrten Einsatz von Zeitschaltuhren und eine "breitflächige Umstellung" auf die Energieklasse A geben. Zusätzlich sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärker zum Thema Energiesparen geschult werden.

Die Branche kämpfe derzeit laut Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will "mit einer Verteuerung der Stromkosten von durchschnittlich 219 Prozent", die Energiepreise würden "600.000 Arbeitsplätze allein im Handel" gefährden. Von "Gefahr in Verzug" spricht Christoph Andexlinger, Obmann des Austrian Council of Shopping Places. Der Handelsverband plädiert deshalb für eine Ausweitung des EU-Beihilferahmens, schnelle Hilfen und eine Reform des Merit-Order-Systems.

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