Coronavirus

Dutzende Polizisten bei Spuck-Attacken "infiziert"

Die neuen Zeiten bringen auch neue Formen der Gewalt mit sich. Unzählige Polizeibeamte wurden Spuckattacken-Opfer von Corona-"Infizierten".

Leo Stempfl
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Die Wiener Polizei bei Schwerpunktkontrollen am Donaukanal.
Die Wiener Polizei bei Schwerpunktkontrollen am Donaukanal.
HANS KLAUS TECHT / APA / picturedesk.com

Das Anspucken ist eine der respektlosesten Tätlichkeiten, mit dem sich Einsatzkräfte beinahe täglich herumschlagen müssen. Seit der Corona-Pandemie kann das richtig gefährlich werden. Denn trifft der Speichel eines Infizierten auf Schleimhäute wie Mund oder Augen, kann man sich dadurch anstecken. 

Zu solchen Vorfällen kommt es vielfach bei der Kontrolle von Maskenverweigerern bzw. bei der Auflösung illegaler Zusammenkünfte. Oft fällt dabei auch der Satz "Ich habe Corona und jetzt hast du es auch", wie das Innenministerium gegenüber "Heute" erklärt.

52 Polizisten

All das führt zu erschwerten Bedingungen für Polizeibeamte, die im Rahmen von Amtshandlungen einschreiten müssen. In der Regel folgt nach einer Spuckattacke eine Anzeige wegen versuchter Körperverletzung. Auch die strafrechtliche "Vorsätzliche Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten" ist eine Option, dabei drohen bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe.

Dieses Phänomen ist allerdings nicht nur auf Österreich beschränkt, sondern zeigt sich in ganz Europa, wie Innenminister Karl Nehammer betont. Dieses Risiko kann auch durch verbesserte Ausrüstung nie vollständig ausgeschlossen werden.

Alleine in den letzten zwölf Monaten kam es so zu 52 Spuckattacken auf Polizisten, 938 wurden im Jahr 2020 verletzt, zehn davon durch Teilnehmer von Corona-Demos.

"Unsolidarisch und gefährlich"

"Die Corona-Pandemie hat eine Reihe von neuartigen Herausforderungen an die Polizistinnen und Polizisten gestellt", so Karl Nehammer, "Die Angriffe von Maskenverweigerern und Corona-Leugnern auf Polizistinnen und Polizisten sind nicht nur kriminell, sondern zutiefst unsolidarisch und gefährlich für unser gesellschaftliches Zusammenleben."