Wer in den Unterführungen an der Donau, der Traun oder in der Nähe von Seen derzeit nach oben schaut, der traut oft seinen Augen kaum. Dutzende Spinnen hängen da von den Decken, eine nach der anderen. Ein Netz folgt auf das nächste.
Beispielsweise im Linzer Süden am Pichlinger See. Dort gibt es eine regelrechte Spinnen-Invasion. Man muss fast schon den Kopf einziehen, um die Krabbler nicht plötzlich in den Haaren zu haben.
Es dürfte sich bei den Tieren um so genannte Brückenspinnen handeln. Diese vermehren sich bei feucht-warmem Wetter rasend schnell, sie lieben die Nähe zum Wasser.
Danilo Harms ist Abteilungsleiter für Spinnentiere und Tausendfüßer an der Universität Hamburg. Er kennt das Phänomen der Brückenspinne.
"Je wärmer es ist, desto schneller vermehren sie sich. Wenn sie viel Nahrung haben, können sie innerhalb von sieben Monaten bis zu 1.500 Nachkommen zeugen. Und das von der Geburt an", sagte er dem "Westfalen-Blatt". Brückenspinnen leben in Kolonien und seien im Gegensatz zu anderen Artgenossen nicht kannibalisch. Außer Vögeln und Fledermäusen hätten sie keine Fressfeinde.