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Ebola-Epidemie: Liberia lässt Schulen schließen

Heute Redaktion
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Bild: Youssouf Bah (AP)

Nachdem eine schwere Ebola-Epidemie Anfang Juli schon Ghana heimgesucht hatte, hat nun auch das westafrikanische Liberia erste Schritte eingeleitet um eine Verbreitung zu verhindern. Die Regierung verordnete die vorübergehende Schließung aller Schulen. Bis auf Weiteres geschlossen würden auch alle Märkte in Grenzregionen. Außerdem sollen alle abkömmlichen Staatsbediensteten in 30-tägigen Zwangsurlaub gehen. Auch die USA reagiert: Der US-Friedencorps zieht Freiwillige aus den betroffenen Staaten ab.

hatte, hat nun auch das westafrikanische Liberia erste Schritte eingeleitet um eine Verbreitung zu verhindern. Die Regierung verordnete die vorübergehende Schließung aller Schulen. Bis auf Weiteres geschlossen würden auch alle Märkte in Grenzregionen. Außerdem sollen alle abkömmlichen Staatsbediensteten in 30-tägigen Zwangsurlaub gehen. Auch die USA reagiert: Der US-Friedencorps zieht Freiwillige aus den betroffenen Staaten ab.

Neben weiteren Maßnahmen erklärte Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf ferner den Freitag (1. August) zu einem arbeitsfreien Tag. Dann sollten alle öffentlichen Einrichtungen desinfiziert werden. Es handelt sich um die schärfsten Maßnahmen gegen die Seuche, die ein westafrikanisches Land erlassen hat.

Zuvor hatte die internationale Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen Alarm geschlagen. Einsatzleiter Bart Janssens bezeichnete die Epidemie in der Zeitung "Libre Belgique" vom Mittwoch als "beispiellos". Sollte sich die Lage vor Ort nicht rasch verbessern, könnten bald weitere Länder betroffen sein. Vor allem in Sierra Leone und Liberia gebe es inzwischen große Gebiete, die von der Seuche betroffen seien, und immer noch breite sie sich weiter aus.

Knapp 700 Tote seit März und hatte sich schnell nach Liberia und Sierra Leone ausgebreitet. Es ist die erste Ebola-Epidemie in Westafrika und die schwerste bisher registrierte. Mehr als 1.200 Menschen wurden nach WHO-Angaben bisher infiziert, mehr als 670 von ihnen starben. Betroffenen sind Guinea, Liberia und Sierra Leone, hinzu kommt ein erster Todesfall in Nigeria.

löst hämorrhagisches Fieber aus, das in einer Vielzahl von Fällen zum Tod führen kann. Medikamente dagegen gibt es nicht, doch steigert eine frühzeitige Behandlung die Überlebenschancen. Von Mensch zu Mensch überträgt sich das Virus durch Körperflüssigkeiten.

USA zieht Friedencorps ab

Unterdessen teilte das US-Friedenscorps mit, dass Hunderte Freiwillige aus Guinea, Liberia und Sierra Leone wegen der Ebola-Epidemie abgezogen würden. Eine Peace-Corps-Sprecherin sagte, zwei Freiwillige seien mit Ebola in Berührung gekommen, nachdem sei mit einem inzwischen verstorbenen Infizierten Kontakt gehabt hätten. Sie seien aber bisher symptomfrei und stünden in einer Isolierstation unter medizinischer Aufsicht.

Auch Sierra Leona kämpft gegen die Krankheit

Die Sicherheitskräfte seien angewiesen worden, für die Durchführung der Anordnungen rund um die Notfallverordnungen zu sorgen, berichtete BBC am Donnerstag. Alle Maßnahmen sollten zunächst für 60 bis 90 Tage gelten. Koroma sagte zugleich seine Teilnahme an einem USA-Afrika-Gipfel in der kommenden Woche ab.

Polizei und Militär würden die Ein- und Ausreise in die stark betroffenen Regionen beschränken, die als Ausgangspunkt der Seuche vermutet werden, sagte Präsident Ernest Bai Koroma in einer Rede. In diesen Gebieten würden die Häuser durchsucht, um Ebola-Infizierte zu finden und zu isolieren. Zugleich sollten sie dafür sorgen, dass Gesundheitsbeamte und Hilfsorganisationen ungehindert ihrer Arbeit nachgehen könnten.