Fussball

Ehe-Aus nach 30 Jahren: Ogris spricht über neue Liebe

Mit 58 Jahren hat Fußball-Ikone Andreas Ogris sein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Der Erz-Austrianer ist frisch verliebt. 

Markus Weber
Ex-Kicker Andreas Ogris spricht über sein Ehe-Aus und seinen Lebenswandel.
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Gepa

Mehr als 30 Jahre lang war Ogris mit seiner Frau Michaela verheiratet. Dann hat sich der ehemalige Star-Kicker dazu entschlossen, sein Leben völlig auf den Kopf zu stellen. "Ogerl" trennte sich von seiner Frau, ist seit etwa einem Dreivierteljahr mit der 17 Jahre jüngeren Maria Wolf, ehemalige Trainerin des Frauen-Teams von St. Pölten und aktuell violette Nachwuchsleiterin, liiert. 

"Wir haben uns schon davor gekannt, aber dass wir zusammen leben hat sich erst nach der Trennung so ergeben. Im Moment macht mich das sehr glücklich, ich fühle mich sehr wohl", erzählte der 58-Jährige im Podcast "Zweierkette". Wolf arbeitet gerade daran, ihre Pro-Lizenz zu erhalten. "Ich hab mich nicht in die Maria verliebt, weil sie ein Fußball-Fachwissen hat, aber in verschiedenen Situationen macht sie das sehr attraktiv. Sie lässt mich so sein, wie ich bin, wir begegnen uns immer wieder auf einer Ebene, die harmonisch ausschaut. Ich strahle ein bisschen, wenn ich über sie rede", so Ogris weiter. 

Trennung nach über 30 Ehe-Jahren

Hinter dem 63-fachen ÖFB-Teamspieler liegt jedenfalls eine harte Zeit. Die Trennung von Ex-Frau Michaela nach 30 Jahren war nicht leicht, wie der 58-Jährige zugab. "Ich hab zu mir gesagt: Ich muss die Reißleine ziehen, oder in diesem Trott bleiben. Dann hätte es mich wahrscheinlich zerrissen. Wir haben uns einfach auseinander gelebt, das passierte hunderte, tausende Male auf der Welt. Jeder, der das nicht akzeptieren kann, dass ich etwas verändert habe, braucht keinen Kontakt mit mir haben. Ich habe es für mich entschieden, will noch etwas mit meinem Leben anfangen", meinte Ogris. 

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    Gerade für den großen Familienmenschen Ogris war die Trennung mit ihren Folgeerscheinungen schwierig. "Die eine Seite sieht es nicht so, wie ich es gesehen habe. Zuerst kommt die Enttäuschungs-Phase, dann die Traurigkeits-Phase, dann die Zorn-Phase. Und irgendwann kommt die Vernunftphase. Dorthin sind wir gerade unterwegs", erklärte Ogris. Das Verhältnis zu seiner Tochter dürfte gelitten haben. "Ich hab lang genug kämpfen müssen, um mit meinem Enkelkind Kontakt haben zu können, mit meiner Tochter eine Gesprächsbasis zu kriegen. Aber es geht in die richtige Richtung. Es sind auch Freunde durch den Rost gefallen. Aber ich habe nichts falsch gemacht, außer mein Leben nach 30 Jahren zu ändern", meinte der Ex-Fußballer. 

    Leben auf den Kopf gestellt

    Mit der Trennung ging auch ein komplett geänderter Lebenswandel einher. Der ehemalige "Dancing Stars"-Teilnehmer hat 30 Kilo abgespeckt. "Einige Dinge fallen mir jetzt schon leichter: Schuhe binden, Socken anziehen, vor allem Stiegen steigen. Ich hab meine Ernährung umgestellt, den Bierkonsum reduziert, gehe viel Wandern, Tennis spielen, Fußball spielen", schilderte Ogris, der aktuell in der Scouting-Abteilung der Austria tätig ist. "Ich habe mich irgendwann hingesetzt und nachgedacht, ob ich das weiter so will nach 30 Jahren verheiratet sein. Und ich habe gesagt: Nein, das will ich nicht mehr", so der 58-Jährige. 

    Ogris stellte seine Ernährung um, schränkte den Bierkonsum deutlich ein. "Ich bin im letzten Drittel, habe 20, 25 Jahre. Die möchte ich genießen, da will ich, dass es mir gut geht. Ich bin gesund, kann meinen Hobbys nachgehen", meinte das Mitglied der Austria-Jahrhundert-Mannschaft. 

    Beide Brüder verloren

    Ein Punkt dabei war auch das zu frühe Ableben seiner beiden Brüder. Zu Ernst hatte er ein besonders inniges Verhältnis. Der Ex-Kicker fing sich einen Krankenhauskeim ein, starb mit 49 Jahren. Thomas Ogris erlag mit 48 Jahren einem Herzinfarkt. "Ich habe mir gedacht: Ich will länger auf der Welt sein. Das ist kein Alter, wo man sterben muss. Es hat mich stärker gemacht, aber sie gehen mir auch ab", meinte Ogris. 

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      IMAGO/Gruppo LiveMedia

      Gerade Bruder Ernst hätte ihm in der schweren Trennungsphase helfen können. "Er würde mir zur Seite stehen. Aber mittlerweile stehe ich in der Familie alleine da, habe niemanden zum Reden, wenn es mir schlecht geht. Ernst hätte mich verstanden, hätte mich unterstützt", ist Ogris überzeugt. 

      Auch wenn das Verhältnis zum Ex-Fußballer auch nicht immer das beste war. "Wir haben beide einen gewissen Sturschädel. Es hat Situationen gegeben, wo wir zwei, drei Monate nicht miteinander geredet haben. Aber am Ende des Tages ist Blut dicker als Wasser", meinte der 58-Jährige, der Bruder Ernst noch am Krankenbett besuchte. Ein Anblick, der sich eingebrannt hat. "Wir waren gerade in der Situation, wo wir wenig Kontakt hatten. Meine Ex-Frau hat gesagt: Nutz die Zeit, geh ins Spital, mach deinen Frieden mit ihm. Dieses Bild geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich hätte ihn gerne so in Erinnerung gehabt, wie ich ihn gekannt habe. Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass er das, was ich mit ihm da geredet habe, mitbekommen hat", so Ogris.