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Ehepaar aß Bohnen und starb beinahe daran

Schwindel, Augenflimmern, Lähmungserscheinungen: Mit diesen Symptomen landet ein deutsches Paar im Spital. Auslöser war ihr Abendessen.

Heute Redaktion
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Der Verzehr von selbst eingemachten grünen Bohnen hatte beinahe tödliche Folgen.
Der Verzehr von selbst eingemachten grünen Bohnen hatte beinahe tödliche Folgen.
Bild: iStock

Die Symptome kommen plötzlich: Auf den ersten Schwindel folgen Sprachstörungen, dann fällt der Deutschen auf einmal das Sprechen schwer. Als sie dann ihre Augen nicht mehr öffnen kann und die Atemmuskulatur schwächelt, ist klar: Die 47-Jährige muss ins Spital – sofort, denn irgendwas stimmt nicht mit ihr.

Eingemachte Bohnen

Trotzdem dauert es einige Zeit, bis die behandelnden Ärzte das Rätsel lösen, wie es im "Journal of Medical Case Reports" heißt.

Erst als der Sohn des Paares erwähnt, dass seine Eltern kurz zuvor selbst eingelegte grüne Bohnen unbekannten Alters gegessen haben, kommen die Mediziner auf die richtige Spur. Das Paar hat sich eine lebensgefährliche Vergiftung zugezogen, die von Botulinumtoxin – besser bekannt als Botox – verursacht wurde.

Wie kann man Botulismus vorbeugen?

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt, keine Konserven aus Dosen, deren Deckel sich gewölbt haben, oder aus undichten Einmachgläsern zu essen.

Noch weiter geht das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Es rät, eingemachtes Gemüse stark – das heißt: für mehrere Sekunden auf eine Innentemperatur von 100 Grad – zu erhitzen. Ist das nicht möglich, sollte man es stellvertretend längere Zeit kochen. Bei 80 Grad mindestens sechs Minuten.

Glück im Unglück

Das Nervengift wird vom Bakterium Clostridium produziert. Meist wird die Vergiftung durch verdorbenes Fleisch, Fisch oder nicht fachgerecht eingekochtes Gemüse hervorgerufen. Botulinumtoxin ist schon in geringen Dosen tödlich. Nur ein Nanogramm pro Kilogramm Körpergewicht kann einen Menschen umbringen.

Die Patienten hatten Glück im Unglück: Obwohl sie lange auf der Intensivstation lagen und um ihr Leben kämpften – der Mann war acht, die Frau elf Monate im Spital –, sind sie heute beide wieder wohlauf, wenn auch noch geschwächt.

(red)