Er wurde mit Schlaftabletten betäubt, mit einer Tüte über den Kopf erstickt, erstochen, im Badezimmer zerstückelt und in Plastiksäcken verpackt in drei verschiedenen Müllcontainern entsorgt: das war das Schicksal von Babak Khorramdin (47), einem iranischen Filmemacher. Verübt wurde der Mord von seinen eigenen Eltern Mitte Mai in Teheran.
Nun wurden Akbar K. (81) und Iran M. (74) verhaftet. Und in den darauffolgenden Tagen tauchten durch die Verhöre der Polizei weitere Details auf. Akbar Khorramdin gestand in Verhören, dass er zuvor auch seine Tochter Arezoo und seinen Schwiegersohn getötet hatte.
Der Schwiegersohn musste schon vor zehn Jahren sterben, die Tochter brachten sie 2018 um. Beide wurden auf die selbe Weise getötet wie Babak. Der Vater sagte aus, alle drei wurden ermordet, weil sie moralisch verdorben waren, schreibt "Iran Wire".
So sagte er während der Gerichtsverhandlung: "Ich bereue nicht, was ich in Zusammenarbeit mit meiner Frau getan habe. Sie waren korrumpiert und ich danke Gott." Weiter gab er zu Protokoll: "Ich bin erleichtert. Ich habe keine Sorgen mehr in meinem Leben."
Als Gründe für ihre Taten gaben die Eltern an, die Tochter habe Drogen genommen. Und sie zweifelten daran, ob die Studentinnen, die ihr Sohn Barak zu Hause unterrichtete, wirklich nur Studentinnen waren.
Der Fall löste auch intensive Diskussionen in den sozialen Medien über ein Rechtssystem aus, das Eltern, die ihre Kinder töten, relativ viel Nachsicht entgegenbringt. Mord ist im Iran normalerweise ein Kapitalverbrechen, aber Menschen, die ihre Kinder töten, müssen mit maximal zehn Jahren Gefängnis rechnen.