Wintersport

Ehrlich-Antwort nach ÖSV-Abfuhr: "Kann es nicht besser"

Während Mikaela Shiffrin mit ihrem 87. Weltcup-Erfolg eine weitere Ski-Sternstunde feierte, standen Österreichs Läuferinnen als Statistinnen daneben. 

Heute Redaktion
Katharina Truppe war bei der Slalom-Enttäuschung in Aare die beste ÖSV-Läuferin.
Katharina Truppe war bei der Slalom-Enttäuschung in Aare die beste ÖSV-Läuferin.
Gepa

87 Weltcupsiege hat die beste Skiläuferin der Gegenwart nun eingefahren, damit den bisherigen Rekordhalter Ingemar Stenmark aus Schweden nun endgültig hinter sich gelassen. Im Slalom von Aare war die 27-jährige US-Amerikanerin eine Klasse für sich, hängte die Schweizerin Wendy Holdener trotz einer dosierten Fahrt im zweiten Durchgang um 0,92 Sekunden ab. Schon nach lauf eins lag Shiffrin überlegen in Führung. 

Österreichs Technikerinnen können von derartigen Zahlen nur träumen. Das so stolze rot-weiß-rote Ski-Team schrammte nämlich haarscharf an einer echten Abfuhr vorbei. Mit Katharina Truppe als 17. (+3,02) und Katharina Liensberger mit Rang 21 (+3,62) schafften es bloß zwei Österreicherinnen in die Punkteränge. Immerhin: bei der Vorarlbergerin war ein verhaltener Aufwärtstrend zu sehen. Franziska Gritsch, die aktuell formstärkste ÖSV-Technikerin, schied im ersten Durchgang aus. 

Truppe gibt  brutal ehrliches Interview

Truppe war selbst mit dem Ergebnis nicht zufrieden, die Kärntnerin fand besonders selbstkritische Worte. "Ich kann es im Moment einfach nicht besser, ich fahre nicht besser Ski. Das muss ich mir eingestehen", zeigte sich Truppe ehrlich. "Es ist gerade ein bisschen schwer, die gesamte Saison schon. Ich bin jetzt froh, dass es nur noch ein Rennen ist, wir für nächstes Jahr dann neu aufbauen können", blickte die Kärntnerin dem Saisonende bereits entgegen. 

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    GEPA, Montage "Heute"

    In Aare fuhr die Kärntnerin einfach zu sicher. "Wenn die Selbstverständlichkeit fehlt, pickt man halt auf der Linie, weil ich mir im Moment einfach nicht sicher bin, dass der Ski das macht, was ich will", erklärte Truppe, die im ersten Saisonslalom von Killington als Dritte sogar noch auf dem Stockerl stand. 

    "Man kriegt immer wieder eine auf den Deckel. Man probiert und probiert, gibt wirklich alles. Wenn es nicht leicht von der Hand geht, tut es nochmal ein bisschen mehr weh. Nach der Saison müssen wir großzügig einen Haken drunter machen", zog Truppe bereits vor dem letzten Slalom der Saison beim Weltcupfinale in Soldeu Bilanz. 

    Leichte Liensberger-Steigerung

    Nach Platz 45 im Riesentorlauf am Freitag gab es bei Liensberger immerhin einen leichten Schritt nach vor. Auch wenn die Vorarlbergerin nach einer katastrophalen Saison und dem bereits beendeten Missverständnis mit Coach Livio Magoni weiter extrem verunsichert wirkt. "Es wäre viel mehr drinnen gewesen. Ich weiß, dass viele Puzzlesteine wieder zusammenpassen müssen. Jetzt gilt es, an mir zu arbeiten und das wieder in den Griff zu bekommen", so die Vorarlbergerin. 

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      Damen-Cheftrainer Thomas Trinker fehlten nach dem Rennen ebenfalls die Worte. "Es war ein schlechter Tag, wir hatten ein paar Ausfälle", so Trinker. Mit Blick auf Liensberger meinte der Cheftrainer: "Ich bin mir sicher, dass sie wieder zurückkommt." 

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