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Ehrung für Lenker, der sich absichtlich rammen ließ

Ein bayerischer Tesla-Fahrer wurde jetzt geehrt, weil er sich auf der Autobahn von einem Wagen mit bewusstlosem Lenker rammen ließ.

Heute Redaktion
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Ein deutscher Tesla-Fahrer schrieb im Februar Schlagzeilen, als er auf der Autobahn einen Wagen mit einem Lenker der - wie sich später herausstellte - einen Schlaganfall erlitten hatte. Manfred Kick bremste das führerlose Fahrzeug langsam ab, indem er sich rammen ließ.

Goodyear und der Automobilclub von Deutschland (AvD) kürten Manfred Kick (41) zum "Held der Straße" des Monats März. Denn durch das beherzte Manöver verhinderte er einen womöglichen schweren Crash auf der A9 und rettete dem Bewusstlosen das Leben, indem er schnell die Rettung verständigte.

In Nähe seiner Heimat Garching hatte der 41-Jährige bemerkte, dass sich der Verkehr auf der linken Spur verlangsamte und die Fahrzeuge auf den mittleren Fahrstreifen wechselten. Der Grund war ein immer langsamer werdender Kombi. Da er von hinten nichts erkennen konnte und keine Warnblinker eingeschaltet waren, fuhr Kick auf der mittleren Spur neben das Fahrzeug und sah, dass der Fahrer regungslos im Gurt hing.

Blitzschnell reagiert

"In diesem Moment war mir klar, dass ich etwas unternehmen musste, da der Mann eindeutig Hilfe brauchte", beschreibt der Metallbaumeister seine Gedanken. "Mir war sofort klar, dass das Fahrzeug von der Leitplanke abprallen könnte, wenn ich versuche es von der Seite her abzubremsen. Das hätte im schlimmsten Fall in einer Massenkarambolage enden können. Deshalb entschied ich mich, das Fahrzeug schräg von vorne auszubremsen."

Zu dem Zeitpunkt war der führerlose Pkw noch rund 40 km/h schnell. Der Aufprall war für Manfred Kick dennoch recht heftig, aber es klappte alles, und er konnte das Fahrzeug mit dem bewusstlosen Fahrer zum Stillstand bringen.

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Tesla bezahlt Schaden

Danach zog der 41-Jährige seine Warnweste an, begab sich sofort zu dem Fahrer und kümmerte sich um ihn. Außerdem wies er noch andere Verkehrsteilnehmer an, das Geschehen mit ihren Fahrzeugen und einem Warndreieck abzusichern und die Rettungskräfte zu alarmieren. "Zum Glück habe ich vor gut einem Jahr einen erweiterten Erste-Hilfe-Kurs besucht", betont Kick.

Sein Tesla wurde bei der Aktion beschädigt, doch für seinen mutigen Einsatz gibt es einen weitere dank: Tesla-Boss Elon Musk las davon und erklärte sich bereit, den Wagen auf Kosten seiner Firma reparieren zu lassen. (jm)