Niederösterreich

Eifersüchtiger Polizist und Opfer lebten in Traumhaus

Fassungslosigkeit bei Familie und Kollegen des Opfers und des Verdächtigen: Ein Polizist (44) soll seine Partnerin erwürgt haben.

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Der Tatort
Der Tatort
privat

"Ich kannte ihn vom Dienst her. Er war im Dienst sehr hilfsbereit und kollegial. Aber er war keiner mit dem man dann auf ein Bier ging oder mit dem man privat viel zu tun hatte. Damals schon, vor vielen Jahren, war er mit dem Opfer zusammen und zeigte mir die Pläne vom Grundstück und vom Haus", erinnert sich ein ehemaliger Kollege und immer noch aktiver Polizeibeamter an den verdächtigen 44-Jährigen.

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    Das schöne Haus des Paares
    Das schöne Haus des Paares
    privat

    Gemeinsames Traumhaus

    Dabei schien das Glück des Paares über viele Jahre perfekt zu sein: Ein wunderschönes, gemeinsames Haus in Deutsch-Brodersdorf. Er ein fitter, fescher Kripobeamter, sie eine hübsche, erfolgreiche Frau. Nur der Vater eines Kindes (aus erster Ehe, "Kind" ist erwachsen) dürfte mit der Frau teils überfordert und oft eifersüchtig gewesen sein. Am Mittwochabend soll es im Haus in Deutsch-Brodersdorf zum Streit gekommen sein. Angehörige hielten mit übler Vorahnung Nachschau und fanden schließlich den leblosen Körper der 42-Jährigen, alle Rettungsversuche schlugen fehl - mehr dazu hier.

    Cobra und Heli im Einsatz

    Der ehemalige EGS-Beamte (Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität), der körperlich in einem äußerst fitten Zustand war, flüchtete mit dem Auto in Richtung Brucker Bezirk, stellte den Wagen bei einem Waldstück bei Moosbrunn und Gramatneusiedl (Bruck) ab. Die Eliteeinheit Cobra, Dutzende Beamte und ein Polizeihelikopter machten noch Mittwochnacht Jagd auf den Drogenfahnder des Landeskriminalamtes Wien Süd.

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      In diesem Haus wurde die tote Frau gefunden.
      In diesem Haus wurde die tote Frau gefunden.
      Lenger

      Handy abgedreht

      Am Donnerstagmorgen bewertete die Exekutive die Lage neu: "Wir mussten all seine Möglichkeiten in Betracht ziehen. Immerhin kennt er ja unsere Fahndungsmethoden", so ein Ermittler. Unter der Hand hieß es natürlich, dass sich der Beamte längst selbst getötet haben könnte. Am Handy war der Verdächtige, unter dem Namen "Kk Süd M. J." seit gestern Abend nicht mehr erreichbar. 

      Interne Mail

      Die Polizei schickte intern eine Mail aus: Darin wird der Beamte mit Foto und Name als Tatverdächtiger gehandelt. "Falls er etwa Kontakt zu einem Kollegen aufnimmt. Wir glauben, dass er sich umgebracht hat. Aber natürlich ist dies bis zum Auffinden der Leiche nicht fix. Da er die Gegend gut kennt, könnte er im schlechtesten Fall auch erst in einem Jahr von einem Schwammerlsucher gefunden werden", so ein Polizeibeamter. 

      Die Fahndung nach dem Verdächtigen ist nach wie vor im Laufen.