"Die Reaktion der Mannschaft war fantastisch. Wir waren schon in der ersten Hälfte nicht schlecht. Aber so eine zweite Hälfte muss man erst einmal spielen", war Teamchef Ralf Rangnick nach dem 5:1 in der Nations League gegen Norwegen zufrieden. "Unser Schlüssel ist die Energie. Die ist ansteckend."
Einziger Kritikpunkt nach der Tor-Show: Norwegens Ausgleichstreffer sei "schon ein bisschen billig" gewesen. Zuerst wurde Verteidiger Stefan Posch geblockt, ging zu Boden. Dann bremste ÖFB-Goalie Patrick Pentz ab und kam nicht aus dem Tor. Atletico-Stürmer Alexander Sörloth traf ungehindert per Kopf zum zwischenzeitlichen 1:1.
Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel haderte Rangnick: "Es war ein Tor zwischen Baum und Borke. Er ist sehr offensiv gestanden bei der Ausführung des Freistoßes und hat sich dadurch nicht entscheiden können, entweder durchzulaufen, was wahrscheinlich die richtige Entscheidung gewesen wäre, oder ganz drinnen zu bleiben. Wenn man sieht, wie der Ball ins Tor gehopelt ist, hätte er ihn wahrscheinlich auf der Torlinie sicher aufnehmen können."
Der Teamchef nahm den Bröndby-Legionär in Schutz: "Er war speziell heute in den Spielaufbau miteingebunden, fast wie ein zusätzlicher Feldspieler. Zudem kam er bei einigen Flanken in der ersten Halbzeit richtig gut raus. Man kann auch mal einen Fehler machen."
Von einer Pentz-Schwäche bei Standards will Rangnick nichts wissen.
Ein brisantes Thema: Die deutsche Torhüter-Legende Jens Lehmann hatte im "Heute"-Interview gemeint, dass beide Gegentore beim EM-Aus gegen die Türken Tormann-Fehler gewesen wäre.
"Pentz muss bei dieser Drei-Meter-Entfernung rauskommen. Auch auf die Gefahr hin, dass er den Ball nicht bekommt. Aber man irritiert zumindest den Stürmer so, dass er den Ball nicht ins Tor trifft", meinte Lehmann. "Wenn man gar nicht rauskommt, passiert nichts und der Ball ist drinnen", fügte der 61-malige deutsche Teamspieler an.
Rangnick sieht das anders: "Bei den Toren gegen die Türkei habe ich keines gesehen, wo er als Torwart Anteil hatte. Viel mehr hätten die Feldspieler die Kopfballsituation besser verteidigen müssen", sagt er.