200.000 Vögel werden in Österreich pro Jahr von Jägern getötet, darunter viele Zugvögel - sogar während des Frühjahrszuges. Nun gibt es endlich gute Nachrichten, vor allem für die besonders gefährdete Turteltaube: Niederösterreich und Wien kündigten am kürzlich stattgefundenen Welt-Zugvogeltag an, dass die Jagd auf die Vogelart beendet wird.
Unterstützer des Volksbegehrens "Für ein Bundes-Jagdgesetz" werten das als einen ersten Erfolg der Initiative. Einen dringend notwendigen: Überall sonst in Mitteleuropa war die Turteltaube, eine Langstreckenzieherin, die zwischen Europa und Afrika "pendelt", in den vergangenen Jahren bereits vor den Schrotflinten sicher. Außer in Österreich. Nun zog man nach.
Ein Bundesjagdgesetz soll aber auch andere Vogelarten schützen, etwa Tafelente und Spießente. Letztere ist in Burgenland, Kärnten und Niederösterreich jagdbar, die Tafelente sogar in sieben. "Warum? Dafür gibt es überhaupt keinen vernünftigen Grund. Wir brauchen ein Bundes-Jagdgesetz, das diese Länderwillkür beendet", betont Rudolf Winkelmayer, der Bevollmächtigte des erwähnten Volksbegehrens. Das gelte etwa auch für die Jagd auf Bekassine und Wachtel während des Herbstzuges im Burgenland.
„Wir sollten als Gesellschaft nicht länger dulden, dass mit unseren Zugvögeln so umgegangen wird“Rudolf WinkelmayerBevollmächtigter des Vogelschutz-Volksbegehrens
Das Volksbegehren "Für ein Bundes-Jagdgesetz" hat 14 Grundsätze formuliert, die in einem Bundes-Jagdgesetz verwirklicht werden sollen. Mehr Infos hier: (https://bundesjagdgesetz.at/details.php). Die Initiative aus AG Wildtiere, Ökologischem Jagdverband, Tierschutz Austria und Verein gegen Tierfabriken wirbt derzeit um Unterstützungserklärungen für das Volksbegehren. Alle in Österreich wahlberechtigten Personen können auf jedem beliebigen Bezirks- oder Gemeindeamt sowie rund um die Uhr online mittels Handysignatur die Initiative unterstützen.