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Ein Schluck vom Toten Meer kann tödlich sein

Einmal im Toten Meer zu floaten, ist der Traum vieler. Doch er kann schnell zum Albtraum werden – wenn man einen einzigen Fehler macht.

Heute Redaktion
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Das Tote Meer ist ein beliebtes Reiseziel für Badeurlaube. Symbolfoto
Das Tote Meer ist ein beliebtes Reiseziel für Badeurlaube. Symbolfoto
Bild: iStock

Sein hoher Salzgehalt und die daraus resultierende außergewöhnlich hohe Dichte von 1,240 kg/l machen das Tote Meer so besonders. Das sorgt einerseits für Linderung bei zahlreichen Hauterkrankungen. Andererseits lässt das Tote Meer seine Besucher wie Korken auf der Wasseroberfläche schwimmen und dabei sogar gleichzeitig Zeitung lesen.

Der Schein trügt

Doch der Spaß kann schnell ein tödliches Ende nehmen – wenn man beim Schwumm Wasser schluckt. Pro Jahr sterben deshalb 20 bis 30 Menschen.

Eines der berühmtesten Opfer war möglicherweise Stefan Heym. Der deutsche Autor stürzte 2001 angeblich in einem Pool, der mit Wasser aus dem Toten Meer gefüllt war, und verstarb innerhalb weniger Minuten (siehe Infobox).

Giftige Brühe

Der Grund: Die hochkonzentrierten Mineralien des Wassers wirken wie Gift auf den menschlichen Organismus. Sie lassen in der Lunge die Lungenbläschen platzen. In nur einer halben Stunde kommt es zu einem multiplen Organversagen.

Das Tote Meer und das Salz

Der Salzgehalt des Toten Meeres beträgt rund 30 Prozent und ist damit überdurchschnittlich hoch. Zum Vergleich: Der des Mittelmeeres liegt bei nur 3,8 Prozent. Doch die hohe Konzentration ist nicht das einzig Bemerkenswerte. Auch seine Zusammensetzung unterscheidet sich deutlich von der anderer Meere. Es enthält ungefähr 51 Prozent Magnesiumchlorid, 14 Prozent Calciumchlorid, 30 Prozent Natriumchlorid und 4 Prozent Kaliumchlorid. Der Rest entfällt auf zahlreiche Spurenelemente. Es enthält wenig Sulfat, dafür aber relativ viel Bromid.

Die einzige Möglichkeit, dem Tod noch einmal von der Schippe zu springen, ist sofortiges Erbrechen. Das empfiehlt beispielsweise die israelische Hilfsorganisation Magen David Adom.

Warum Stürze im Toten Meer so gefährlich sind

Schon beim Hineingehen ist Vorsicht geboten. Denn Boden und Steine sind am Ufer oft mit einer Salzkruste überzogen und bringen die Besucher schnell aus dem Tritt. Wer stürzt, fällt nicht selten kopfüber ins Wasser und kommt dann nicht mehr hoch.

Verantwortlich dafür ist der Auftrieb, der dazu führt, dass Rücken und Popo nach oben und der Kopf nach unten gedrückt werden. Während das in gewöhnlichen Gewässern kein Problem darstellt, erfordert das Aufstehen im Toten Meer aufgrund seiner hohen Dichte eine massive Kraftanstrengung. (fee)

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