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Ein Toter bei Schießerei in US-Kirche 

Gewalt-Eskalation in den USA. Alleine an diesem Wochenende ereigneten sich mehrere tödliche Schießereien. Am Sonntag wurde in einer Kirche geschossen.

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Bei insgesamt drei Schießereien kamen in den USA am Wochenende mehrere Menschen ums Leben, zahlreiche wurden verletzt. 
Bei insgesamt drei Schießereien kamen in den USA am Wochenende mehrere Menschen ums Leben, zahlreiche wurden verletzt. 
MARIO TAMA / AFP Getty / picturedesk.com

Ein Supermarkt in Buffalo, ein Flohmarkt in Houston und eine Kirche in Laguna Woods: Dies waren die Tatorte der jüngsten Schießereien in den USA – allein an diesem Wochenende.

Ein Mann hat in einer Kirche in Südkalifornien das Feuer eröffnet und einen Menschen getötet. Fünf weitere wurden verletzt, davon vier schwer, wie das Sheriffbüro im Bezirk Orange County mitteilte. Gläubige überwältigten den Tatverdächtigen demnach und verhinderten damit wohl Schlimmeres. Das Tatmotiv war zunächst unklar. Nach vorläufigen Erkenntnissen kam der mutmaßliche Schütze nicht aus der Kleinstadt Laguna Woods, wo sich der Vorfall am Sonntag ereignete.

Zwischen 30 und 40 Menschen kamen nach dem Morgengottesdienst in der Geneva Presbyterian Church zum Mittagessen zusammen, als kurz vor 13.30 Uhr (Ortszeit) plötzlich Schüsse fielen. Als Hilfssheriffs in der Kirche eintrafen, hatten Gläubige den Schützen gefesselt und festgesetzt.

"Diese Gruppe von Kirchgängern hat außerordentlichen Heldenmut und Tapferkeit gezeigt, indem sie einschritt, um den Verdächtigen zu stoppen", sagte Vize-Sheriff Jeff Hallock. "Sie verhinderten ohne jeden Zweifel weitere Verletzungen und Todesfälle." Man könne wohl mit Gewissheit sagen, dass es noch viel schlimmer hätte ausgehen können, wenn die Leute nicht eingegriffen hätten.

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    In Laguna Woods im US-Bundesstaat Kalifornien ist es am Sonntag zu einer Schießerei mit einem Toten gekommen. 
    In Laguna Woods im US-Bundesstaat Kalifornien ist es am Sonntag zu einer Schießerei mit einem Toten gekommen.
    Damian Dovarganes / AP / picturedesk.com

    Ausgerichtet worden war das Kirchenessen zu Ehren eines früheren Pastors der taiwanischstämmigen Gemeinde, wie das Presbytery of Los Ranchos mitteilte, das Leitungsgremiums des Kirchenverbands. Bei dem Tatverdächtigen mit asiatischen Wurzeln handele es sich um einen Mann in seinen Sechzigern, ergänzte Vize-Sheriff Hallock.

    Der Schusswaffenvorfall trug sich in einer Gegend mit einer Reihe weiterer Gotteshäuser zu. Das rund 80 Kilometer südöstlich von Los Angeles gelegene Laguna Woods wurde einst als Siedlung für Senioren errichtet und später zur Stadt. Mehr als 80 Prozent ihrer 18.000 Einwohnerinnen und Einwohner sind mindestens 65 Jahre alt.

    Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom verurteilte die Tat. Niemand sollte Furcht davor haben müssen, zu einem Gotteshaus zu gehen, teilte er über Twitter mit. Man sei mit den Gedanken bei den Opfern, der Gemeinde und all jenen, die von diesem tragischen Ereignis betroffen seien.

    Schüsse auch auf Flohmarkt

    Am Sonntag kam es auf einem belebten Flohmarkt in Houston zu einem weiteren tödlichen Schusswaffenvorfall. Zwei Menschen starben und drei weitere wurden verletzt, als eine Auseinandersetzung zwischen den fünf Beteiligten eskalierte, wie der Sheriff von Harris County, Ed Gonzalez, auf Twitter schrieb. Arglose Passanten kamen nicht zu Schaden.

    Tausende Menschen kauften auf dem Flohmarkt nördlich der Innenstadt von Houston ein, als am Sonntagmittag (Ortszeit) mehrere Schüsse fielen, wie Sheriff Gonzalez ergänzte. Hilfssheriffs stellten zwei Pistolen sicher. Bei allen Beteiligten habe es sich um Männer in ihren Zwanzigern gehandelt, die sich offenbar gekannt hätten.

    Erst am Samstag erschoss ein 18-Jähriger aus mutmaßlich rassistischen Motiven in einem Supermarkt in Buffalo im Staat New York zehn Menschen. Die Kongressabgeordnete Katie Porter, deren Wahlkreis Laguna Woods umfasst, sprach mit Blick auf die tödlichen Schüsse in der Kirche von "erschütternden und verstörenden Nachrichten – vor allem weniger als einen Tag nach einer Massenerschießung in Buffalo". Dies sollte nicht zur neuen Normalität in Amerika werden.