Steiermark

Einbrecher schlugen Frau, bis Baseballschläger brach

Brutale Home Invasion in der Steiermark: Zwei Männer drangen in ein Haus ein, verletzten eine 55-Jährige schwer.
Christine Ziechert
10.06.2022, 06:20

Ein Martyrium musste eine 55-Jährige vergangenen November in Eggersdorf östlich von Graz erleiden: Die Frau aus dem Bezirk Oberwart (Bgld.) hatte den ganzen Tag im Haus ihrer Tochter auf ihre Enkelin (3) aufgepasst. Gegen 13 Uhr drangen zwei Männer (44 und 50 Jahre) – einer davon kannte das Haus aus dem Verwandtenumfeld – in das etwas abseits gelegene Gebäude ein.

Dann attackierten die Einbrecher die 55-Jährige. Einer der Angreifer soll dabei mit einem Baseballschläger so heftig auf den Hinterkopf der Frau eingeschlagen haben, dass dieser zerbrach. Dann stachen die Männer mit zwei Messern der Burgenländerin fünfmal in den Rücken – bis die Klingen stecken blieben. Anschließend ließen sie ihr Opfer schwer verletzt liegen, durchwühlten die Räume nach Wertgegenständen und flüchteten schließlich mit ihrer Beute (Bargeld, Schmuck, Mobiltelefone, Tresor und Laptop) im Auto der 55-Jährigen.

„"Sie haben die Frau überfallen, ausgeraubt und versucht, sie zu töten. Das Opfer hatte keine Chance sich zu wehren, denn es war gefesselt" - Staatsanwältin“

Heute, Donnerstag, mussten sich die beiden Männer – beides Steirer – wegen Raubes und Mordversuchs vor dem Landesgericht in Graz verantworten, der Prozess ist für drei Tage anberaumt. "Sie haben die Frau überfallen, ausgeraubt und versucht, sie zu töten. Das Opfer hatte keine Chance sich zu wehren, denn es war gefesselt", so die Staatsanwältin. Die Dreijährige wurde zum Glück nicht verletzt, musste die Tat aber mitansehen und ist seitdem in psychologischer Betreuung.

Nur weil die Frau ihr Handy griffbereit hatte und selbst den Notruf wählte, überlebte sie, ist sich die Staatsanwältin sicher: "Dass sie noch am Leben ist, hat sie sich selbst zu verdanken, und es grenzt an ein medizinisches Wunder." Die 55-Jährige wurde vom ÖAMTC-Rettungshubschrauber Christophorus 12 ins LKH Graz geflogen und notoperiert.

Angeklagte sind mehrfach einschlägig vorbestraft

Eine sofort eingeleitete Alarmfahndung, bei der auch ein Hubschrauber des Innenministeriums sowie Einsatzkräfte der Schnellen Reaktionskräfte (SRK) im Einsatz waren, zeigte Erfolg. Etwa zehn Kilometer vom Tatort entfernt, wurde der gestohlene Wagen entdeckt, Beamte der Bereitschaftseinheit schnappten die Verdächtigen.

Beim Prozess in Graz bekannte sich einer der Beschuldigten – beide Männer sind mehrfach einschlägig vorbestraft und lernten sich in der Justizanstalt Graz-Jakomini kennen – zur Anklage des Raubes schuldig. Den Mordversuch bestritt er allerdings genauso vehement wie die Beteiligung des Komplizen. Was den Mordversuch angeht, werde sich seine Unschuld durch die Aussage des Opfers erweisen, meinte der Angeklagte vor Gericht.

Jetzt E-Paper lesen