Österreich

Einbruch bei Burgtheater-Chef Kušej – 11 Uhren weg

Heute Redaktion
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Ungewohnte Bühne für Martin Kušej: Der Burgtheater-Direktor sagte vor Gericht als Diebstahlsopfer aus. Ein Putzmann hatte elf Markenuhren und Kopfhörer aus seiner City-Wohnung gestohlen.

Ist er es – oder ist er es nicht? Die Antwort gab es am Dienstag erst, als sich der Vorhang, sprich die Türe zu Saal 101 am Wiener Strafgericht, öffnete. "Ah, Sie sind es doch", merkte Frau Rat interessiert an, nachdem Sie "Herrn Magister Martin Kušej" per Lautsprecher aufgerufen hatte. Es kommt ja auch nicht alle Tage vor, dass der Chef des Burgtheaters – okay, Matthias Hartmann ausgenommen – einem Richter gegenübersitzt.

Und Kušej hatte eigentlich auch nur eine Frage an den voll geständigen Angeklagten, der Tränen in den Augen hatte: "Hast du die Uhren noch?" Kleinlaute Antwort: "Nein, ich habe sie weggeworfen, als mich die Polizei angerufen hat. Es tut mir aufrichtig leid, aber ich werde versuchen, Ihnen den Schaden zu ersetzen." Kušej ließ sich noch zu einem "Alles gut" hinreißen, verneinte dann das Angebot einer Zeitbestätigung sowie Ersatz des Verdienstentgangs ("hoch") – und ging ab.

10 Monate Haft

Weniger reibungslos ging es hingegen für Mario P. ab. "Fünf einschlägige Vorstrafen und offene Probezeiten. Sie sind ein tragischer Fall, da muss ich jetzt grübeln", sagte die menschliche Richterin Minou Aigner, ehe sie den 29-Jährigen (nicht rechtskräftig) zu zehn Monaten Haft verurteilte.

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Doch was war Plot des Drama-Stücks? Der Kellner besserte sich sein Gehalt mit Putzdiensten auf. Im Zuge dessen bekam er im Frühjahr den Schlüssel zur City-Wohnung des Theaterchefs. Dort verstieg er sich zu einer moralisch unsauberen Tat, steckte elf Uhren (Montblanc, Lacoste, Boss), 500 Euro in bar, einen Akkuschrauber, Bose-Kopfhörer sowie eine Festplatte ein. Schaden: 18.400 Euro. Richterin Aigner: "Unglaublich, Sie kriegen einen Schlüssel, gehen rein und fladern. Wie blöd kann man sein? Da können'S ja gleich einen Zettel hinterlassen: 'Mit lieben Grüßen, Mario P.' – Warum?" Antwort: "Ich habe so etwas noch nie gehabt – in so einer Situation denkt man nicht nach." Dafür hat er jetzt zehn Monate lang Zeit.

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