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Ein einziger WhatsApp-Text kostet Frau Tausende Euro

Wie teuer ein eigentlich harmloser WhatsApp-Text werden kann, bekam eine 61-jährige Frau in Kärnten zu spüren. Sie bleibt auf dem Schaden sitzen.

Rene Findenig
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Durch eine WhatsApp-Nachricht verlor eine 61-Jährige Tausende Euro.
Durch eine WhatsApp-Nachricht verlor eine 61-Jährige Tausende Euro.
Fabian Sommer / dpa / picturedesk.com

Eine 61-jährige Frau aus dem Bezirk Klagenfurt erhielt am Montag über den WhatsApp-Messenger eine Nachricht von ihrer angeblichen Tochter, wobei diese mitteilte, eine neue Telefonnummer zu nutzen. Im Zuge der weiteren Kontakte wurde die Frau von ihrer vermeintlichen Tochter ersucht, mehrere Tausend Euro zur Begleichung einer Rechnung auf ein ausländisches Konto zu überweisen. Der Bitte kam sie auch nach, doch auf erneute Nachfrage meldet sich die Tochter plötzlich nicht mehr.

Frau bleibt vermutlich auf finanziellem Schaden sitzen

Nachdem die Polizei Ermittlungen aufgenommen hatte, wurde schnell klar: Die Nachrichten stammten nicht von ihrer Tochter, sondern von Betrügern, die sich für die Tochter ausgegeben hatten. Der Frau blieb letztlich nur eine Anzeige bei der Polizei, auf ihrem finanziellen Schaden bleibt die Kärntnerin vermutlich sitzen. Die Polizei führt weitere Erhebungen, die Masche der Betrüger ist bereits seit langer Zeit bekannt und kommt immer wieder in neuen Varianten vor.

Die Betrüger rufen oder schreiben dabei vorwiegend bei älteren allein lebenden Personen an und geben sich als enge Verwandte aus. Durch geschickte Wortwahl bringen sie die Kontaktierten dazu, von sich aus auf den vermeintlichen Verwandten zu schließen. Danach wird schnell von einer angeblichen Notsituation – einem Todesfall oder Unfall – berichtet und um Geld gebeten, das angeblich schnell zurückgezahlt werden solle.

Was die Polizei in solchen Fällen den Bürgern rät

Angerufene werden dabei immens unter Druck gesetzt, berichtet die heimische Polizei. "Die Betrügerinnen/Betrüger setzen ihre Opfer auch moralisch unter Druck, ihnen zu helfen, indem sie beispielsweise behaupten, ihnen selbst schon oft geholfen zu haben und meinen, dass es nun an der Zeit wäre, für ihre Hilfe eine Gegenleistung zu bekommen", so das Innenministerium. Viele Opfer hätten dadurch ihr gesamtes Vermögen verloren.

Die Polizei rät: Bei Anrufen und Nachrichten angeblicher Verwandter misstrauisch sein und nie selbst raten, wer dran sein könnte, sondern immer nachfragen. Außerdem bei der Bitte um Geld auflegen und den Verwandten unter seiner bisher bekannten Nummer kontaktieren versuchen. "Wenn Sie der Anruferin/dem Anrufer bereits Ihre Hilfe zugesagt haben, Ihnen danach aber Zweifel kommen, rufen Sie die Polizei (Telefonnummer 133 oder 112)", so das Innenministerium.

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    Wer seinen WhatsApp-Chatverlauf von Android beim Wechsel auf ein …
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    Reuters