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Eine ganze Galaxie mit dem Gamepad steuern

Heute Redaktion
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Der PC-Strategiehit Stellaris erscheint nun auf der PS4 und Xbox One. Dort begeistert er ebenso, weil die Steuerung per Gamepad leicht zugänglich ist.

Seit 2016 toben sich All-Entdecker in Stellaris am PC aus. Sie klicken sich durch Spezien, passen deren Erscheinungsbild an, erforschen Technologien und bauen sich nach und nach ein ganzes Reich im Universum auf. Nach und nach kommen Forschungs-, Diplomatie- und Kampfaufagen dazu, die mit schnellen Reaktionen bewältigt werden wollen.

Und die viele Klick-Arbeit soll nun auch am Gamepad funktionieren? Ja, und das tut sie gut. Zuvor sollte man sich aber keinesfalls das gleiche Spiel erwarten, das bereits am PC erhältlich war. Zum einen fehlt der Console Edition bisher der Multiplayer-Modus, man ist noch bis zum Frühjahr alleine in der All-Welt unterwegs. Zum anderen folgen erst die Download-Inhalte wie das Plantoids Species Pack, das Leviathans Story Pack und die Utopia Expansion.

Auch die Steuerung und die Menüs wurden gehörig verschlankt. Das mag PC-Spielern negativ auffallen, erleichtert den Konsolenspielern ihre Weltraum-Tätigkeiten ungemein. Das Spielprinzip selbst ist dagegen gleich geblieben: Nach Wahl oder "Selbstbau" der Alien-Rasse und anderer Einstellungsmöglichkeiten startet man nahe eines Heimatplaneten. Ab da lässt das Spiel dem Gamer fast jeglichen Freiraum – man kann entdecken, erforschen, erobern. Zu einem gewissen Grad ist Stellaris das, was No Man's Sky hätte sein wollen.

Ungemein viel spielerische Freiheit

Auch wenn vieles in Stellaris einem herkömmlichen Strategiespiel entspricht, geht die Game-Mechanik viel, viel tiefer. Stellaris zwingt nämlich kaum zu einem Zeitpunkt den Spieler, etwas zu tun oder zu erledigen. Vielmehr kann man sich selbst entscheiden, welchem Bereich man seine Aufmerksamkeit widmen will. Soll man das All abfliegen und neue Rassen kennenlernen? Oder sich lieber abschotten und das eigene Volk ausbeuten? Es gibt, was das Spielziel betrifft, kein richtig oder falsch, denn das große Spielziel gibt es gar nicht.

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Dass sich All-Abenteurer letztlich nicht nur auf einen Bereich versteifen, sondern auch andere im Auge haben, dafür sorgen Zufallereignisse. Etwa, dass eine mächtige Alienrasse plötzlich auftaucht und den Spieler in einen Kampf zwingt. Natürlich kann man auch hier versuchen, Ftiedensverträge auszuhandeln oder Diplomatie walten zu lassen, ganz ohne Kampf geht es dann aber nicht. Der Spieler hat dabei die verschiedenen Handlungsmöglichkeiten und Bereiche auch im heftigsten Gefecht gut im Auge, denn hektisches Spiel ist Stellaris keines. In Echtzeit mit drei einstellbaren Geschwindigkeiten bleibt trotzdem genug Zeit, sich um alle Aspekte zu kümmern.

Je größer, desto schlauer

Auch mit dem Umstand, dass die eigene Rasse immer mehr wächst, immer mehr Schiffe vorhanden sind, immer mehr Bauten im Auge behalten werden sollten und immmer mehr Verträge abgeschlossen werden, geht Macher Paradox Interactive beeindruckend um. Damit im gigantischen Universum der Spieler nicht jedes Ereignis selbst behandeln muss, stehen KI-Kameraden zur Seite. Sie übernehmen mit Wachsen des eigenen Volkes wichtige Posten und verwalten die ständig wachsenden Kolonien. Die KI zeigt sich dabei hilfreich, eingreifen kann der Spieler auf Wunsch jederzeit.

Apropos Eingreifen: Das funktioniert über das Gamepad im Vergleich zu Maus und Tastatur überraschend gut, wenn auch auf den ersten Blick erschlagend dargestellt. Am Rand des Bildschirms finden sich nämlich erst einmal Dutzende Symbole. Diese werden aber einfach über das Gamepad-Steuerkreuz angewählt und öffnen weitere Handlungsmöglichkeiten. Klar, mit Maus und Tastatur geht das schneller, die Lösung am Gamepad hat aber dennoch etwas für sich und ist sofort verständlich. Einzig: Je mehr Schiffe man besitzt oder Planeten man besucht hat, umso länger wird eine solche Liste unter einem Symbol. Da alle untereinander aufgeführt werden, kommt es früher oder später zu Scroll- und Sucharbeit.

Meilenstein und Strategie-Muss

Vergleicht man die PC- und die Konsolenfassung von Stellaris, hat die PC-Fassung die Nase vorne. Das Spiel steuert sich einfach besser mit Maus und Tastatur, hat zudem einen Multiplayer, Mods und Download-Inhalte. Die gute Nachricht für die Konsolen-Zocker: All das könnte auch bald auf die Konsole kommen. Bis auf die Maus-Tastatur-Steuerung natürlich, doch auch mit dem Gamepad steuert es sich jetzt schon richtig gut. Es dürfte also nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die Konsolen-Version qualitativ weiter zur PC-Fassung aufschließt.

Grafisch und beim Sound ist Stellaris nicht ganz auf der Höhe der Zeit, das tut aber dem Gameplay keinen Abbruch. Die Mechaniken und die Freiheiten des Strategiespiels sind ein Meilenstein der Game-Geschichte und Stellaris ein Muss für jeden Genre-Fan. Und das auch in der Console Edition. Kaum einem Entwickler gelingt es so gut, ein dermaßen komplexes PC-Strategiespiel bei der Steuerung so verschlanken zu können, dass es am Gamepad spielbar wird – und dabei bei den Mechaniken und der Qualität keine Kompromisse einzugehen. (rfi)