Wirtschaft

Brexit-Pakt: Zölle für Waren aus Großbritannien fallen

Mittwochfrüh gab es eine endgültige Einigung bei den Verhandlungen um den Brexit-Handelspakt. Nun fallen auch die Zölle.

Leo Stempfl
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(Bild: imago stock & people)

Wer in den vergangenen Monaten etwas bei einem englischem Mode-Label – generell aus dem Vereinigten Königreich – bestellte, auf den wartete oft eine böse Überraschung. Viele waren zum ersten Mal mit etwas konfrontiert, das man in der Zollunion so nicht kennt: Abgaben, Zoll, weitere Steuern, die bei Erhalt der Ware fällig wurden.

Auf ein neues paar Schuhe konnten so plötzlich weitere 20 Euro dazu kommen, die an die Behörden zu entrichten waren. Etwas, das man sonst nur bei Käufen aus Ländern wie den USA oder China kennt, war plötzlich auch bei innereuropäischen Bestellungen Standard. Denn mit 2020 trat das Vereinigte Königreich aus der Europäischen Union aus, die Übergangsbestimmungen zum Verbleib der Zollunion fanden seit 1. Jänner 2021 keine Anwendung mehr.

Einigung

Damit ist nun Schluss. Wie EU-Parlamentspräsident David Sassoli am Mittwoch mitteilte, habe man eine Einigung mit großer Mehrheit erzielt. Von 705 Abgeordneten gaben 697 ihre Stimme ab, 660 davon waren für den ausgehandelten Brexit-Handelspakt.

Ein Handel ohne Zölle oder mengenmäßige Beschränkungen ist dadurch wieder möglich. Bereits Ende der Woche sollen diese Regelungen in Kraft treten. Zollformalitäten und Kontrollen wird es allerdings trotzdem noch geben.

Außerdem wird das Vereinigte Königreich zu bestimmten "Spielregeln" verpflichtet, die einen fairen Wettbewerb unter umwelt- und sozialpolitischen Gesichtspunkten ermöglichen soll. Streitigkeiten gab es hier zuletzt etwa bei den Fischereirechten.