Österreich

Streik-Betroffener: 'Man hat damit rechnen müssen'

Heute Redaktion
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Verständnis, aber auch Ärger und Frust: Am Bahnhof St. Pölten sahen Passagiere differenziert den zweistündigen Warnstreik, der den Zugverkehr in ganz Österreich lahm legte.

Vom ersten Warnstreik der Gewerkschaft Vida waren am Montag österreichweit rund 100.000 Fahrgäste betroffen. Regionalzüge, S-Bahnen, ÖBB-Railjets und die private Westbahn (die beiden Züge standen in Tullnerfeld still) wurden von 12 bis 14 Uhr gestoppt.

Auf den Wiener Linien waren am Montag auch ÖBB-Tickets gültig, als Ersatz für den CAT und die Railjets konnten Passagiere mit den Vienna Airport Lines zum Flughafen Schwechat fahren.

Der heutige Tag könnte zudem für die ÖBB teuer werden: Streiks sind von Schadenersatzforderungen nicht ausgenommen.

Insgesamt 670 Züge standen still, in St. Pölten halten pro Tag etwa 250 Personenzüge, 70 seien laut ÖBB-Sprecher Christopher Seif in den Streikzeitraum gefallen.

Beim "Heute"-Lokalaugenschein am Bahnhof St. Pölten gab es geteilte Meinungen. Angestellter Michael S. (34): „Man kann diskutieren, ob der Streik notwenig war. Aber ich bin da zu wenig tief drinnen in der Materie. Ein Warnstreik von zwei Stunden zu einer pendlerfreundlichen Zeit ist human."

Die Familie Adetayo und Tony S. (28, 34) waren am Weg nach Wien mit ihrem kleinen Kind: "Wir warten seit einer Stunde, ich finde den Streik aber in Ordnung", so die Frau. "Ich finde ihn nicht notwendig", sagt hingegen er.

Pfarrer: "Verstehe die Eisenbahner"

Ernst P., 59, Pfarrer sagt: "Ein Weilchen muss ich hier warten für die Fahrt von St. Pölten nach Gloggnitz. Man hat natürlich mit dem Streik rechnen müssen. Ich verstehe schon die Eisenbahner."

FH-Studentin Cornelia E. (18) meint: "Ich pendle von Wien nach Sankt Pölten, warte seit einer halben Stunde hier. Sollen sie doch machen, was sie wollen." Eine weitere Pendlerin sagt: "Ich warte seit über eine Stunde, habe aber Verständnis. Das passt schon."

Lokführer-Betriebsratschef Johann Hofstetter und Vida-Landeschef Horst Pammer sahen „viel Solidarität". "Insgesamt geht es um knapp 40.000 Kollegen, die heutige Verhandlung wurde wieder ergebnislos abgebrochen. Ich hoffe, jetzt beginnt ein Nachdenkprozess, parallel muss man sich überlegen, wie der Arbeitskampf weitergeht. Alles ist offen", so Horst Pammer zu "Heute".

Eine Einigung in den Verhandlungen zum Eisenbahner-Kollektivvertrag ist indes nicht in Sicht: Weitere Streiks sind möglich.

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    Pixabay/Heute

    (wes)

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