Österreich

Eisenstangen-Mord: Volksanwaltschaft fordert Prüfung

Heute Redaktion
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Der Mord an einer Putzkraft am Brunnenmarkt durch einen sich illegal in Österreich befindlichen Kenianer erschüttert ganz Österreich. Jetzt fordert die Volksanswaltschaft eine Prüfung der polizeilichen Vorgangsweise.

Der durch einen sich illegal in Österreich befindlichen Kenianer erschüttert ganz Österreich. Jetzt fordert die Volksanswaltschaft eine Prüfung der polizeilichen Vorgangsweise.
Aufgrund seiner zahlreichen Straftaten war der Kenianer von der Justiz zur Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben. Doch obwohl er am Brunnenmarkt hauste, dort mehrmals auffällig wurde und zahlreichen Anrainern und Sozialarbeitern bekannt war, ließ man ihn unbehelligt. "Das ist für jedermann unverständlich", so Volksanwalt Peter Fichtenbauer, der die Vorgangsweise der Polizei jetzt offiziell untersuchen lassen will.

Seitdem Francis N. im Jahr 2008 mit Visum einreiste - der mutmaßliche Täter war damals gerade einmal 13 Jahre alt - , war er ein Fall für die Polizei: Vorstrafen wegen Drogen und Gewalt, Anzeigen wegen 18 Delikten, seit 2014 dann illegal in Österreich - aber unbehelligt. 2014 hätte der vorbestrafte Mann nämlich eigentlich abgeschoben werden sollen. Die kenianischen Behörden hätten die notwendigen Papiere aber nicht ausgestellt, so das Innenministerium. In Folge hat sich Francis N. illegal im Land aufgehalten.

Kenias Botschafter Innenministerium-Sprecher Grundböck: Im Juli 2015 habe das Ministerium bei der Botschaft um die nötigen Papiere angesucht, jedoch keine Antwort erhalten, eine Rückführung dadurch nicht möglich.

Vor 14 Tagen erst hatte der Mann eine Fensterscheibe eines Cafétiers am Brunnenmarkt eingeschlagen. Managerin Cloed B. berichtet gegenüber "Heute": "Der Mann schlief im Hauseingang neben seinen Exkrementen, die wir täglich wegwaschen mussten. Oft stand er tagelang unbeweglich vor meinem Fenster."

FPÖ-Generalsekretär Kickl warf der Regierung eine "Laissez-faire-Politik" vor, man hätte den Mann längst abschieben müssen. Der Grüne Nationalrat Peter Pilz fordert "Null-Toleranz-Politik" für Straftäter.
U-Haft verhängt

Der 21-jährige Kenianer befindet sich seit Donnerstagabend in der Justizanstalt Wien-Josefstadt. Die Anklagebehörde hat am Freitag die Verhängung der U-Haft über den Tatverdächtigen, der sich nicht sehr kooperativ zeigt, beantragt. Jetzt ist die Staatsanwaltschaft am Zug. Ein psychiatrisches Gutachten wird zur Klärung der Frage eingeholt werden, inwieweit der Mann zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig war.