"Explosionsartige" Vermehrung

Ekel-Tiere im Meer vor Urlaubsparadies der Österreicher

Schleim-Alarm in einem unserer Lieblings-Urlaubsländer: An der Küste Kroatiens verschrecken glitschige Lebewesen die Touristen.
Bernd Watzka
23.04.2025, 11:48

Fischer ziehen sie zu Tausenden aus dem Wasser, auch Urlauber entdecken im glasklaren Wasser der Adria derzeit mysteriöse, glitschige Tiere. Das Institut für Ozeanografie und Fischerei in Split hat auf besorgte Posts in Sozialen Netzwerken reagiert und gab eine Erklärung für die mysteriöse Invasion.

Manteltiere schwimmen im Meer

Müssen sich Urlauber nun Sorgen machen? Die kroatischen Forscher geben Entwarnung: "Wir erleben in einigen Teilen der Adria Massenvorkommen von Salpi, gelatinösen Plankton-Organismen, die zur pelagischen Mantelgruppe gehören", heißt es.

Vollständig durchsichtiger Körper

Pelagische Lebewesen schweben oder schwimmen ununterbrochen im Freiwasser, ernähren sich von Plankton und sogar kleinen Fischen. Salpen haben einen fast vollständig transparenten Körper, durch den sogar ihre inneren Organe erkennbar sind.

So lieben tausende österreichische Urlauber Kroatien: Am Foto ein Traumstrand auf Istrien.
istock

Kombination aus Klima- und Umwelt-Faktoren

Die Wissenschaftler nennen das jetzige, immense Vorkommen der Tiere "explosionsartig", geben zeitgleich aber auch Entwarnung. Das massenhafte Auftreten der Salpen sei "weder selten noch alarmierend" – es handle sich um eine "Kombination von Umwelt- und Klimafaktoren, die ideale Bedingungen für ihr Massenwachstum und ihre Fortpflanzung" schaffen.

Salpen werden bis zu 10 Zentimeter groß

Die glitschigen Organismen werden bis zu 10 Zentimeter groß, leben in Kolonien, die wie eine Kette verbunden sind: "Ihre Ketten können mehrere Meter lang sein und so entstehen oft beeindruckende Formationen im Wasser", beschwichtigen die Forscher.

Glitschig-ekelig, aber ungefährlich: Salpen vor der dalmatinischen Küste.
Institut für Ozeanografie und Fischerei Split/facebook

Klima-Erwärmung verstärkt Plankton-Wuchs

Weil sich durch die Klimakrise auch die Meere erwärmen, entsteht mehr pflanzliches Plankton, die Nahrung der Salpen. Deswegen sei die Population so schnell angestiegen. Ist das Nahrungsangebot aufgebracht, werden auch die Glibber-Tiere in der Adria weniger, versichern die Experten.

Forscher bitten Urlauber und Einheimische um Hilfe

Die Forscher wollen dem ungewöhnlichen Anstieg der Organismen im Meer weiter auf den Grund gehen: "Um das Auftreten von gelatinösem Plankton weiterhin erfolgreich überwachen zu können, ist auch Ihre Teilnahme erforderlich", heißt es. Bei Sichtungen solle man Fotos machen und seinen Standort teilen.

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