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"Ekelhaft" – Wienerin platzt wegen AMS-Reform Kragen

Die Regierung plant, die Zuverdienstmöglichkeit für AMS-Kunden einzuschränken. Bei der "Heute"-Umfrage wurde dieses Vorhaben scharf kritisiert. 

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Nathalia (53) hält die Arbeitsmarktpolitik der Bundesregierung für "menschenfeindlich".
Nathalia (53) hält die Arbeitsmarktpolitik der Bundesregierung für "menschenfeindlich".
Valentin Mazal

Im "Heute"-Talk am Montag stellte VP-Minister Kocher unmissverständlich klar: "Im Moment ist es so, dass das auch unbefristet für alle Menschen in Arbeitslosigkeit möglich ist. Ich glaube, das ist nicht ganz sachgerecht."

Neben der Streichung des geringfügigen Zuverdienstes (aktuell 475,86 Euro monatlich) soll auch das AMS-Geld stufenweise absinken. Das "Heute"-Videoteam ging mit diesen Neuigkeiten auf die Straße und hörte sich in Wien-Margareten bei Passanten um.

So heftig donnern Wiener jetzt gegen die AMS-Pläne los (Video unten):

"Mies und menschenfeindlich"

Bei der Straßenbefragung gingen die Meinungen bezüglich des Zuverdienstes weit auseinander. "Ich habe die Befürchtung, dass das Arbeitslosengeld gerade jetzt bei steigender Inflation und Rohstoffpreisen nicht so üppig bemessen ist", spielt Selbstständige Nathalia auf die Teuerung an. Musiker Michael (61) schlägt in die gleiche Kerbe: "Das ist eine Frechheit, weil die Lebenskosten in Österreich steigen und diese 475 Euro können Betroffenen wirklich helfen."

Pensionist Bouali (69) ist anderer Meinung: "Wenn einer arbeiten kann und eine Vollzeit-Stelle angeboten wird, soll er die annehmen."

Auch der Vorschlag, das Arbeitslosengeld (55 Prozent des vorherigen Nettogehalts) – zum Start anzuheben – aber dann mit der Zeit zu reduzieren, erhitzte die Gemüter. "Ich glaube Leute, die das missbräuchlich verwenden, wird man nicht abhalten können. Für die anderen finde ich es eine Zumutung. Die meisten Leute wollen von sich aus etwas tun und diesen grundsätzlich zu unterstellen, faul zu sein, halte ich für mies und menschenfeindlich", wettert Nathalia.

"Ich würde es überhaupt so wie in Amerika machen, dass nach einer Woche das Arbeitslosengeld gestrichen wird", prescht Krankenpflegerin Martina (55) mit einer radikalen Idee vor.