Österreich

Eklat um Polizei-Razzia in islamischem Gebetshaus

Heute Redaktion
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Heftige Kritik muss sich die Polizei nach einer Razzia in einer Wiener Neustädter Moschee gefallen lassen. Ein anonymer Hinweisgeber hatte die Beamten offenbar über "Illegale" in dem Gebetshaus informiert. Die Polizei rückte an und riegelte das Gebäude ab - bei den Ausweiskontrollen konnten aber keine Hinweise auf in Österreich illegal lebende Personen gefunden werden. Der Verein SOS Mitmensch deutet nun Rassismus an.

Heftige Kritik muss sich die Polizei nach einer Razzia in einer Wiener Neustädter Moschee gefallen lassen. Ein anonymer Hinweisgeber hatte die Beamten offenbar über "Illegale" in dem Gebetshaus informiert. Die Polizei rückte an und riegelte das Gebäude ab - bei den Ausweiskontrollen konnten aber keine Hinweise auf in Österreich illegal lebende Personen gefunden werden. Der Verein SOS Mitmensch deutet Rassismus an.

Zu der Polizeiaktion kam es laut "Standard" am 10. Jänner. Die Moschee des Islamischen Vereins in der Singergasse wurde kurz nach dem Freitagsgebet umstellt. "Eine Routineuntersuchung nach einem anonymen Hinweis auf illegale Einwanderer", heißt es vom Landespolizeikommando Niederösterreich. Die Beamten führten daraufhin Ausweiskontrollen durch, der Verdacht erhärtete sich jedoch nicht.

SOS Mitmensch übt nun heftige Kritik an dem "fragwürdigen Polizeieinsatz". Kritisiert wird, dass "die Polizei offenbar allein aufgrund eines dubiosen anonymen Hinweises" die Gebetseinrichtung abgeriegelt habe. Auf Nachfrage von SOS Mitmensch hätte Polizeisprecher Johann Baumschlager den Einsatz damit begründet, "dass die Polizei vor der Razzia festgestellt habe, dass sich 'ausländisch anmutende' Personen in der Gebetseinrichtung aufhalten würden".

Rassismusvorwurf steht im Raum

"Spekulationen und Vorurteile über 'ausländisch anmutendes' Aussehen dürfen jedenfalls nicht zur Grundlage für Polizeieinsätze werden. Das widerspräche fundamental der Ansage der Innenministerin, die Polizei zur größten österreichischen Menschenrechtsorganisation machen zu wollen", so Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch. Laut "Standard" wollte man vom Islamischen Verein zu der Causa nicht Stellung nehmen.