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Elf Fragen an TV-Hundeprofi Martin Rütter

Heute Redaktion
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Hundetrainer Martin Rütter verrät im "Heute"-Hundetalk was er von Rasselisten hält und ob Hunde, die im Bett liegen, die Weltherrschaft an sich reißen wollen.

Der bekannte, deutsche TV-Hundetrainer Martin Rütter tourt im März 2020 wieder durch Österreich. Backstage immer mit dabei ist auch seine sieben Jahre alte Hündin Emma – ein verspielter Australian-Shepherd-Mix. Der Hunde-Profi hat Emma nicht etwa von einem Züchter oder aus dem Tierheim – die aufgeweckte Hündin ist Martin Rütter zugelaufen. Bezüglich Menschenkenntnis hat Emma offenbar einen guten Riecher.

Wir haben den Hundeprofi zum "Heute"-Hundetalk gebeten und ihn über seine Hündin Emma ausgefragt. Wer hat zu Hause das Sagen? Wollen Hunde, die im Bett liegen gleich die Weltherrschaft an sich reißen? Und was hält der erfahrene Hundetrainer eigentlich von "Rasselisten" und einer generellen Maulkorb- und Leinenpflicht für ebenjene? Elf Fragen an den Hundeprofi Martin Rütter.

Wie sind Sie auf den Hund gekommen?

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Emma ist mir vor ein paar Jahren zugelaufen. Die Situation war völlig schräg. Als ich aus meiner damaligen Wohnung in Köln-Lindenthal kam, saß sie vor der Tür. Wir guckten uns an, dann sie ist an mir vorbei gerannt und hat sich auf die Couch gelegt. Ich hab zuerst gedacht, Guido Cantz will mich für „Verstehen Sie Spaß?" reinlegen. Aber mal im Ernst, wie absurd ist das denn bitte, dass ausgerechnet mir mitten in Köln ein Hund zuläuft?

Warum der Name Emma?

Als Emma zu mir kam, trug sie ihn schon (lacht).

Hund im Bett/am Sofa – ja oder nein?

Tja, ein Klassiker. Für mich aber vor allem ein völlig überbewertetes Thema. Nur weil der Hund auch mal im Bett liegt, heißt es doch nicht, dass er auch gleich die Weltherrschaft beansprucht. Ich persönliche mache das bei meinem Hund immer davon abhängig, in welchen Lebensräumen wir uns gerade bewegen. Aber es gilt immer: Wenn ich sage Nein, dann ist es Nein. Wichtig ist nur, dass die Entscheidungshoheit beim Menschen liegt. „Nein" sollte eben auch „Nein" bedeuten. Und nicht „vielleicht" oder „morgen".

Momente/ein Moment, den man nur als Hundebesitzer kennt?

Wenn man in die Küche kommt und der eigene Hund auf dem Frühstückstisch im Brotkorb liegt und genüsslich die Brötchen verputzt. So ist mir das mal mit meinem ersten Hund Mina gegangen. Ein zu süßes Bild, ich war in der Sekunde handlungsunfähig (lacht). Das ist einer der Momente, die man echt nur als Hundemensch kennen kann.

Wer hat bei Ihnen das Sagen? (Hund oder Mensch)

Da sind wir wieder beim Thema Sofa (schmunzelt). Die Entscheidungshoheit sollte immer beim Menschen liegen.

Was mag Ihr Hund überhaupt nicht oder besonders gerne?

Besonders gerne mag Emma das Rumtollen am Strand und im Meer. Etwas schwierig ist sie beim Thema Futter, da ist sie echt mäkelig.

Wie das Herrl so das Gscherrl, sagt man– trifft das bei Ihnen zu? (optisch und/oder charakterlich)

Ganz allgemein ist eine äußerliche, optische Ähnlichkeit eher selten zu bestaunen. Aber charakterlich oder im Verhalten kann man mitunter schon eine Annäherung erkennen. Meine erste Hündin Mina beispielsweise wurde mit der Zeit immer klüger. Meine Kinder sagten dann immer: Sie wird aber auch verfressener (lacht).

Was halten Sie von einer generellen Maulkorb- und Leinenpflicht von Listenhunden im Speziellen und von Hunden im Allgemeinen?

Die Frage lautet ja erst einmal: Was ist eine gefährliche Hunderasse und wer legt das nach welchen Kriterien fest? Ob ein Hund freundlich, ängstlich oder aggressiv ist, hängt vor allem davon ab, wie er aufgewachsen ist und welche Erfahrungen er in seinem Leben gemacht hat. Dabei spielt die Erziehung durch die Mutterhündin sowie die Aufzucht durch den Züchter eine genauso große Rolle wie das Leben bei den neuen Haltern. Natürlich gibt es genetische und rassetypische Phänomene, die darf man nicht außer Acht lassen.

Aber diese pauschale Klassifizierung durch sogenannte Rasselisten ist absurd, sie zielt an der Kernproblematik vorbei.

Wer meint, mit einer Tabelle ein fachlich fundiertes Urteil über die Charakteristika eines Hundes abgeben zu können, handelt fern jeglicher Realität. Grundsätzlich gilt aber: Selbst bei dem kleinsten Verdacht auf eine wirkliche Gefährlichkeit eines Hundes sollten ein Maulkorb und natürlich auch die Leine Pflicht sein.

Geht man in Deutschland anders mit Hunden um als in Österreich?

Nein, eigentlich nicht. Hundemensch bleibt Hundemensch, Hund bleibt Hund. Und auch die Probleme unterscheiden sich im Kern nicht nach Regionen. (lacht)

Ein Leben ohne Hund ist…

...für mich unvorstellbar.

Videobotschaft von Martin Rütter an unsere "Heute"-Leser:

+++ Dreimal tritt Martin Rütter heuer mit seiner neuen Live-Show "Freispruch" in Österreich auf (Graz: 19.3., Linz: 20.3., Wien: 21.3.2020). Wir verlosen österreichweit 3 x 2 Freikarten für die Show! Mach mit – HIER gehts weiter zum Gewinnspiel. Teilnahmeschluss ist FR, 13.3.2020 um 10 Uhr. +++