Handschellen klickten in Wien

Eltern dachten, Terror-Teenie würde nur Urlaub machen

Jener junge Slowake, der in Istanbul einen Anschlag verüben wollte, wurde am Mittwoch in Wien verhaftet. Nun sprechen seine Eltern.
Newsdesk Heute
25.04.2025, 13:50
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Bereits seit Kindheitstagen war der nun verhaftete Slowake, Arda K., nicht nur mit dem gescheiterten "Swift-Attentäter" Beran A., sondern auch mit Hasan E. befreundet. Letzterer verübte im März 2024 in Mekka, vor der Al-Haram-Moschee, einen Terroranschlag, bei dem fünf Personen schwer verletzt wurden.

Dafür soll dem Niederösterreicher in wenigen Wochen in Riad der Prozess gemacht werden. Im Falle einer Verurteilung droht ihm sogar die Todesstrafe. Durch die jetzige Festnahme von Arda K., der bereits vor fast einem Jahr ins Visier der österreichischen Staatsschützer geraten war, kamen nun neue, schockierende Details ans Licht.

Mehrere IS-Anschläge geplant

Aktuelle Ermittlungen ergaben, dass der Anschlag in Mekka Teil einer Reihe von Terrorverbrechen sein hätte sollen. Beran A., Hasan E. und Arda K. hätten in Chats bereits Ende 2023 über ein "großes Vorhaben" gesprochen, das für weltweite Schlagzeilen sorgen sollte.

Jeder von ihnen sollte zu Beginn des Ramadan 2024 in unterschiedlichen arabischen Ländern einen Anschlag verüben. Ziel sei es gewesen, an heiligen Stätten, die ihnen zufolge durch Touristen entweiht wurden, so viele Menschen wie möglich zu töten. Die jungen Männer wollten als Märtyrer im Dschihad sterben und einen guten Platz bei Allah einnehmen.

Laut dem Plan sollte Beran A. in Dubai töten, Hasan E. in Mekka und Arda K. in Istanbul. Am 4. März reisten die Männer vom Flughafen Wien-Schwechat aus zu ihren Anschlagszielen. Beran A. flog alleine nach Dubai, während sich der damals 19-jährige Arda K. mit Hasan E. nach Istanbul begab.

"Swift-Attentäter" macht Rückzieher

Da er Angst vor dem Tod durch Polizeikugeln und den damit verbundenen Schmerzen hatte, ließ Beran A. schließlich von seinem Vorhaben ab, Hasan E. hingegen schlug in Mekka tatsächlich zu. Zuvor hatte er einige Tage mit Arda K. in Istanbul verbracht, weswegen dieser auch vernommen wurde.

Gegenüber den Ermittlern sagte Arda K., dass er und Hasan lediglich auf Sightseeingtour in Istanbul waren und nichts Aufregendes unternommen hätten. Von den Plänen seines Freundes habe er natürlich nichts gewusst. Seine Geräte (Handy und Laptop) konnten damals nicht überprüft werden, da er sagte, dass sie ihm in der Türkei entwendet wurden.

Eltern: "Bub ist umgänglicher geworden"

Dadurch konnte der gebürtige Slowake vorerst nicht als dritter Attentäter identifiziert werden. Erst vor wenigen Tagen konnten Ermittler verdächtige Nachrichten auf ihn zurückführen. Nach seiner Rückkehr aus Istanbul sei Arda K. jedenfalls "umgänglicher" geworden. Das sagten seine Eltern gegenüber der "Krone".

Er habe sich sogar seinen Bart abrasiert und sei wieder zur Schule gegangen. Den Eltern zufolge sei ihr Sohn ab 2022 "etwas seltsam" gewesen, habe aufgehört zu lernen und verhielt sich verschlossen.

Eltern wussten nichts

Die Eltern dachten, dass ihr Junge in der Türkei lediglich Urlaub gemacht hätte. Nur einmal hätten Polizeibeamte im April 2024 an ihrer Wohnung in Wien-Favoriten geklingelt und nach Arda gefragt. Die Eltern hätten den Polizisten erklärt, dass ihr Sohn in der Schule sei. Als ihr Bub dann heimgekommen war, meinte er, dass er nur bei der Polizei gewesen sei, um noch einmal den Diebstahl seines Handys und Laptops anzuzeigen.

Auch über den Mekka-Attentäter verrieten die Eltern gegenüber der "Krone" einige Details. Demnach soll er oft bei Familie K. zu Besuch gewesen sein – sogar bis kurz vor seiner Bluttat. Von seinem Verbrechen hätten die Eltern von Arda K. nichts gewusst. Ihr Sohn habe ihnen erzählt, dass Hasan ausgewandert sei und nicht mehr nach Österreich zurückkehren wird.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 25.04.2025, 14:41, 25.04.2025, 13:50