Österreich

Eltern von misshandeltem Baby sind Stripper in Wien

Heute Redaktion
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Der kleine Bub kämpft im Donauspital um sein Leben.
Der kleine Bub kämpft im Donauspital um sein Leben.
Bild: heute.at

Auf seinem Facebook-Profil lässt er die Muskeln spielen, doch hat er auch seinem eigenen Sohn Gewalt angetan? Ein Wiener (35) steht unter dem bösen Verdacht, sein Baby beinahe zu Tode geschüttelt zu haben.

"Ich mag Menschen nicht. Tiere und Steine sind ok", postete Max B. (Name geändert) auf seinem Facebook-Profil. Seit dem Wochenende hat der befremdliche Eintrag einen noch schaleren Beigeschmack: Der 35-Jährige aus Wien-Liesing wurde – wie berichtet – unter trostlosem Verdacht in Untersuchungshaft genommen. Er soll seinen drei Monate alten Sohn schwer misshandelt haben. Als das Baby vergangenen Donnerstag kaum noch trank, beinahe nur noch schlief und schrie, alarmierte seine Mutter am Donnerstag die Rettung.

"Ich mag Menschen nicht. Tiere und Steine sind ok."

Die Sanitäter erkannten den Ernst der Lage und brachten den Buben sofort ins Spital. Im Wiener Donauspital diagnostizierten die Ärzte schwerste Kopfverletzungen. Einige davon dürften schon vor einigen Wochen verursacht worden sein, andere waren ganz frisch. Nach einer Notoperation wurde der Säugling ins künstliche Koma versetzt. Die Prognose ist düster. Sollte das Kind überleben, wird es schwerste Behinderungen davontragen.

Stripper-Paar trennte sich schon vor Geburt

Seine Eltern – dies ergaben „Heute"-Recherchen – lernten einander beim Strippen kennen und kamen sich offenbar auch privat näher. Noch vor der Geburt des Sohnes trennten sich die beiden wieder. Mama Romana (30, Name geändert) hatte das alleinige Sorgerecht, immer wieder dürfte sie aber auch dem Vater ein Besuchsrecht eingeräumt haben. Sollte sie die Wahrheit gesagt und bei etwaigen Misshandlungen nicht dabei gewesen sein, legt dies den Schluss nahe, dass sie den Papa mit dem wenige Wochen alten Säugling mitunter auch alleine gelassen hatte.



Romana S.' Agentur (sie firmiert auf der Homepage der Eventprofis unter "Gogo-Romi") beschreibt sie als „tätowiert, crazy und energisch", listet sie als buchbar für Gogo, Carwash, Model, Promo, Burlesque sowie Stripshows. Sie ist zwar (noch) auf freiem Fuß, wird aber von der Kriminalpolizei ebenso als Beschuldigte geführt.

Kann Vater Unschuld mit Videos beweisen?

Bekannte des verdächtigen Muskelprotzes – er ging mit seinem American Staffordshire-Terrier gerne auf die Hundewiese – sprechen davon, dass sie dem nun in den Fokus der Ermittlungen geratenen Mann eine solche Tat nicht zutrauen würden. Vielmehr, so war für "Heute" zu erfahren, soll die Mutter rüde mit dem Baby umgegangen sein. Der Vater soll sogar Beweisvideos besitzen, mit denen er das Sorgerecht für seinen Kleinen bekommen wollte. Die Aufnahmen dürften nun auch für die Polizei von höchstem Interesse sein und könnten den bisher noch recht verworrenen Krimi klären.

Verdächtiger schweigt und hat sich einen Anwalt genommen

Während der Vater bisher beharrlich schweigt, belastet die Mutter ihren ehemaligen Stripperkollegen schwer. Wer von beiden die Wahrheit sagt, werden die weiteren Ermittlungen zeigen müssen. Der 35-Jährige hat indes einen renommierten Strafverteidiger mandatiert, der ihn heute in der Justizanstalt Wien-Josefstadt besuchen wird. Für beide Elternteile gilt jedenfalls die Unschuldsvermutung.