Wien
Eltern warten auf Geld aus dem Familien-Härtefonds
30 Millionen Euro hat die Regierung für Eltern Mitte April bereit gestellt, die durch die Krise ihre Arbeit verloren haben oder in Kurzarbeit geschickt wurden. Auf das Geld warten viele Mamas und Papas aber bis heute.
"Schnell und unbürokratisch" wollte die ÖVP mit dem Familienhärtefonds Mamas und Papas unter die Arme greifen, die durch die Corona-Krise Einkommensverluste hinnehmen mussten. Am 9. April wurde der 30 Millionen Euro schwere Topf präsentiert. Seit 15. April konnten sich Eltern, die ihren Job verloren haben oder in eine finanzielle Notsituation gelangt sind, einen Antrag beim Bundesministerium für Arbeit, Familien und Jugend stellen.
Seitdem ist viel Zeit vergangen, viel Geld soll aber nicht geflossen sein, kritisieren nun immer mehr Eltern in den sozialen Netzwerken. "Hab schon 5 Mal hingeschrieben und um Antwort gebeten, nichts kommt zurück! Telefonisch gibts auch keine Auskunft", kritisiert eine Mutter. "Bis heute nichts bekommen - nichtmal irgendeinen Bescheid", klagt eine andere auf Facebook.
An einen "Scherz der Bundesregierung" dachte gar eine Fotografin aus Wien. Fünf Wochen ist es her, dass die zweifache Mutter ihren Antrag ausgefüllt. Seitdem hat Tina R. (Name von der Redaktion geändert) nichts von den Behörden gehört. Auch im Service-Center konnte der Wienerin nicht mitgeteilt werden, ob der Antrag überhaupt bearbeitet wird. "Ich verstehe, dass die Situation eine schwierige ist und die Berarbeitung länger dauern kann, aber die fehlende Kommunikation ist zermürbend", kritisiert Tina R. Wie viele andere Eltern, wünscht sich die Wienerin mehr Transparenz von der Regierung.
"Für den Familienhärtefonds sind bisher Anträge im fünfstelligen Bereich eingegangen. Aufgrund der großen Anzahl an Anträgen kann es leider auch zu einer längeren Bearbeitungsdauer kommen", erklärt ein Sprecher vom zuständigen Bundesministerium für Arbeit, Familie und Jugend.