EM-Halbfinale. Spanien gegen Deutschland. Es läuft die 106 Minute. Beim Stand von 1:1 schießt DFB-Star Jamal Musiala aus aussichtsreicher Position. Der Ball geht aufs Tor. Im Strafraum bekommt Marc Cucurella den Schuss an seine ausgestreckte Hand. Die Pfeife des Unparteiischen Anthony Taylor bleibt stumm.
Es war vielleicht die entscheidende Szene der Europameisterschaft 2024. Jetzt spricht erstmals Spanien-Verteidiger Cucurella über die Szene, die ein ganzes Land in Rage versetzte.
Gegenüber der italienischen Sportzeitung "Gazzetta dello Sport" sprach der Chelsea-Spieler jetzt über seine Gedanken nach dem vermeintlichen Handspiel. "Mamma mia, was für ein Schreck. Ich machte mir in die Hose. Ich schaute den Schiri an und sah, wie er bestimmt sagte: 'Kein Elfmeter!'"
Cucurella erzählte weiter über seinen inneren Monolog. "Ich sagte mir: 'Entspann dich', aber das konnte ich erst, als das Spiel wieder aufgenommen wurde."
Der Video-Assistent-Referees griff nicht ein, Anthony Taylors Entscheidung blieb bestehen. Spanien gewann durch einen späten Treffer mit 2:1, zog ins Finale ein und wurde Europameister. Und Cucurella? Er zog den Zorn zahlreicher Fans auf sich, erhielt Drohungen- überzeugte allerdings am Platz und wurde ins Team des Turniers gewählt.
Die UEFA-Schiedsrichterkomisson räumte drei Monate nach dem Turnier den folgenschweren Fehler ein. Das Handspiel von Cucurella wäre eigentlich klar strafbar gewesen. Dem Team von Julian Nagelsmann hätte in weiterer Folge ein Strafstoß zugesprochen werden müssen.